Klinik-Logistikzentrum auf „gutem Weg“
Förderantrag ist gestellt – Jetzt wartet das Häfler Klinikum auf Aussagen aus Stuttgart
FRIEDRICHSHAFEN - Geträumt und überlegt wird rund ums Klinikum schon lange. Gut Ding will aber Weile haben: Die Verwirklichung des 21 Millionen teuren zentralen Versorgungszentrums zwischen Ärztehaus und Mutter-Kind-Zentrum ist noch nicht mit einem Zeitplan hinterlegt. Dennoch: „Wir sind auf gutem Weg und sind guter Dinge“, erklärt Klinikchef Johannes Weindel auf Anfrage der „Schwäbischen Zeitung“zum aktuellen Stand der Planung.
Vor mehr als einem Jahr hatte die damalige Gesundheitsministerin Katrin Altpeter (SPD) in einem vorgezogenen Weihnachtsgeschenk die Häfler mit der Nachricht überrascht, das Klinikprojekt sei ins Jahreskrankenhausbauprogramm 2016 aufgenommen. Daraufhin hat das Klinikum nach Worten von dessen Geschäftsführer Johannes Weindel „baureife Pläne“erarbeitet und sie zusammen mit einem Förderantrag im Sozialministerium eingereicht. Das sei noch vor Weihnachten 2016 geschehen. „Wir warten jetzt auf einen Gesprächstermin über den Förderantrag im Sozialministerium“, sagt Kliniksprecherin Susann Ganzert und verweist darauf, „dass wir das Logistikzentrum dringend brauchen“.
„Die förderrechtliche Bearbeitung des Jahreskrankenhausbauprogramms 2016 ist noch nicht abgeschlossen“, sagt Nikolai Worms von der Pressestelle des Ministeriums für Soziales und Integration. Der Förderantrag des Klinikums Friedrichshafen werde wie andere Anträge auch derzeit baufachlich geprüft, „die Fördersumme voraussichtlich im Laufe des ersten Halbjahres mit dem Träger abgestimmt“.
Erst wenn man die Zuschusshöhe kenne, könne man ganz konkret planen und auch Aussagen über die Zeitschiene des Projekts am Campus machen, sagt Kliniksprecherin Ganzert. Wie hoch die Förderung sein wird, darüber möchte die Kliniksprecherin nicht spekulieren. Zum Vergleich: Der letzte große Zuschuss vom Land fürs Häfler Klinikum floss ins Mutter-Kind-Zentrum („Mukiz“). Es wurde 2010 eingeweiht. Dort sind Geburtshilfe, Wochenstation, pädiatrische Psychosomatik und Neonatologie „Tür-an-Tür“organisiert. Insgesamt hat das „Mukiz“18,2 Millionen Euro gekostet, das Land steuerte zehn Millionen Euro als Zuschuss bei, mehr als die Hälfte der Gesamtinvestition.
Im neuen Versorgungszentrum soll zunächst das Zentrallager des Medizin-Campus-Bodensee unterkommen. Nach Worten der Kliniksprecherin „platzt das alte Lager im Gebäude des Häfler Klinikums aus allen Nähten“. Auch die Krankenhaus-Apotheke (Medikamentenzulieferer für rund 4000 Krankenbetten) wird dorthin umsiedeln. Einziehen sollen nach aktuellem Stand der Planungen auch die KrankenhausKüche, der gesamte IT-Bereich des Campus sowie die Zentralverwaltung. Der Auszug von Apotheke, Zentrallager oder Zentralverwaltung wird im bestehenden Friedrichshafener Klinikum neuen Platz schaffen. „Platz, den wir dringend benötigen“, erklärt Ganzert.