Neue Anordnung, aber das Gesicht bleibt
Landschaftsarchitekt Christian Feustel stellt neue Pläne für den katholischen Friedhof vor
KRESSBRONN - „Der Friedhof ist von der Anlegung der Gräber her eine Katastrophe“- mit diesen Worten hat Bürgermeister Daniel Enzensperger in der jüngsten Gemeinderatssitzung die Notwendigkeit begründet, die Gräber auf dem katholischen Friedhof neu anzuordnen. Einen Beschluss gab es nicht zu fassen, die Gemeinderäte nahmen den Vortrag von Landschaftsarchitekt Christian Feustel (Stadt Land See) zur Kenntnis.
„Der Belegungsplan beschreibt die Entwicklung und Belegbarkeit der Grabfelder in den kommenden Jahrzehnten. Dies bedingt, dass die Gräber ab sofort nach diesem Konzept vergeben werden“, erläuterte Christian Feustel den Zeitraum bis 2040. Das Problem: Die Gräber sind über viele Jahre belegt. Somit entstehe im Laufe der Zeit stetig eine neue Gestaltung der Grabfelder, welche den Charakter des heutigen Friedhofs unterstreiche. Anhand von Plänen, die die Entwicklung und Belegung der Gräber in Fünf-Jahres-Abständen zeigten, veranschaulichte der Landschaftsarchitekt die geplante Neuordnung.
Was sind die Grundlagen der neuen Gestaltung? Es soll eine sinnvolle Entwicklung über die Jahre ersichtlich sein, zudem der Parkcharakter des Friedhofs erhalten bleiben und erweitert werden - wie beispielsweise durch Hecken, die für mehr Privatsphäre der Besucher sorgen sollen. Weil es immer mehr Urnenbestattungen gibt, werde diesem Trend in der neuen Planung Rechnung getragen, so der Landschaftsarchitekt. „Auch die Sterbefallprognosen der Friedhofverwaltung sollen natürlich eingearbeitet werden“, Christian Feustel an. kündigte
Auch Besucher mit Rollatoren sollen an die Gräber kommen
Zur besseren Begehbarkeit und einheitlichen Gestaltung werden die Grabsteine im Bereich der Wahlgräber gedreht, denn während derzeit teilweise mehrere Gräber hintereinander liegen - ohne durch einen Weg verbunden zu sein - sollen mit dem neuen Konzept auch Besucher mit Rollatoren, Rollstühlen oder Kinderwagen die Gräber besuchen können.
Ebenfalls eingeplant ist die neue Grabfelderweiterung für Urnen im südlichen Teil des Friedhofes. „Der Belegungsplan 2040 stellt beispielsweise die mögliche Versetzung der Brunnen und das geplante Urnenfeld in einem frühen Entwurfsstadium dar. Im Rahmen des Projekts ,Außenanlagengestaltung’ wird dann zur gegebenen Zeit im Gemeinderat über die konkrete Ausführung und die Kosten beraten und beschlossen“, berichtete der Landschaftsarchitekt weiter.
Das Geld für ein Erdreihengrabfeld ist eingeplant
Die Mittel für die Neugestaltung werden ab 2018 eingestellt, das Geld um beispielsweise neue Fundamente zu legen im Erdreihengrabfeld - ist bereits im laufenden Unterhalt eingeplant. Die Heckenbepflanzung wird erst in den kommenden Jahren möglich sein - und wird dann auch erst in den entsprechenden Haushalt aufgenommen. Auf die Frage, weshalb die Gräber denn so ungeschickt angelegt worden seien, sagte Daniel Enzensperger: „Es wurde einfach nicht aufgepasst.“