„Die emotionale Belastung war zu groß geworden“
Landratsamt reagiert nach Todesfall - Bewohner des „Inter-Mezzo“kommen in andere Einrichtungen
LINDAU (lz) - Nach dem Selbstmord eines jungen Flüchtlings (die LZ berichtete) hat das Landratsamt Lindau nun reagiert: Die Jugendlichen sollen aus dem „Inter-Mezzo“in andere Einrichtungen im Landkreis Lindau umziehen. Das teilte das Landratsamt in einer Pressemitteilung mit.
Ausgelöst durch den tragischen Todesfall in einer Einrichtung für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge, habe sich die Heimleitung entschieden, die weiteren Bewohner in andere Einrichtungen zu übergeben. „Die emotionale Belastung war für alle Beteiligten zu groß geworden“, schreibt das Landratsamt. Dieser Entscheidung seien intensive Gespräche zwischen Heimleitung und Jugendamt vorausgegangen. „Ich hoffe, dass wir damit eine Lösung gefunden haben, die der aktuellen, sehr schwierigen Situation gerecht wird“, so Jürgen Kopfsguter, Leiter des Fachbereichs Jugend und Familie am Landratsamt Lindau.
Die Verlegung betrifft zunächst die acht jugendlichen Flüchtlinge, die wie der Verstorbene aus Afghanistan kommen. Die Jugendlichen werden voraussichtlich in andere geeignete Einrichtungen im Landkreis verlegt. Die übrigen jugendlichen Flüchtlinge aus anderen Ländern bleiben vorerst im „Inter-Mezzo“bei Wasserburg, auch für sie werde aber zeitnah eine andere Lösung gesucht, heißt es weiter.
„Nähere Angaben zu der aktuellen Entwicklung können wir mit Verweis auf den Datenschutz nicht machen,“betont Kopfsguter.