Die Meinungen sind geteilt
Förderverein Hintere Insel befasst sich mit den Plänen für Neubauten
LINDAU-INSEL (lz) - Geteilter Meinung sind die Mitglieder des Fördervereins Hintere Insel angesichts der Pläne für die Stadtentwicklung dort. Das geht aus einer Pressemitteilung nach der Jahresversammlung des Vereins hervor. Der Verein hofft, dass es auf den Flächen Chancen für genossenschaftliches Bauen geben wird.
Auch im 34. Jahr seines Bestehens lockt der Förderverein Hintere Insel eine illustre Schar an Mitgliedern und Gästen an, so sei es bei der Jahresversammlung in den Räumen der Freien Schule gewesen. Im Mittelpunkt des Interesses standen die Wettbewerbspläne für die Hintere Insel. Die Meinungen gingen von „gelungen“über „das kleinste Übel“bis hin zu „völlig inakzeptabel“auseinander.
„Die Lösung lässt vieles offen“
Vorsitzender Karl-Heinz Brombeis wies darauf hin, dass der beim Siegerentwurf gelobte „Bürgerpark“auch durch die Arbeit des Fördervereins zum Tragen kam. Christian Wollin sprach sich dafür aus, jetzt um die Festschreibung des „Umsonst & Draußen“in den anstehenden Verfahrensschritten zu kämpfen. „Die Lösung lässt vieles offen“, meinte Vorstandsmitglied Susanne Feuersinger. „Jetzt liegt es an uns, gute Lösungen für eine künftige Bebauung aufzuzeigen und einzufordern.“
Aus dem Kreis der Mitglieder und Gäste kamen Anregungen. Nach übereinstimmender Auffassung soll das neue Areal auf städtischem Grund der Spekulation entzogen werden, und auch die freiwerdenden Bahnflächen seien einer sozialen Bodenordnung zu unterwerfen. Eine gewöhnliche Vergabe an die GWG oder die private Bauwirtschaft dürfe hier nicht die Lösung sein, schreibt der Verein. Vielmehr sollten rechtzeitig Anstrengungen für genossenschaftliches Bauen und Wohnen unternommen werden. Roland Linsenmeyer wird Kontakt zu einer jungen Baugenossenschaft in Potsdam herstellen, und es soll eine Infoveranstaltung dazu in Lindau geben, damit „die Dinge in den Köpfen der Bürger landen“, wie Anja Hartlaub feststellte. Einig sei sich die Versammlung gewesen, dass mit der Genehmigung des Gebäudes Dreierstraße 2 / Uferstraße, dem sogenannten „Mang-Tower“, ein „denkbar schlechtes Vorbild für die künftige Bebauung“gegeben wurde.
Man solle positive Beispiele herausstellen und dem Förderverein übermitteln, sagte Dietmar Stoller. Vielleicht ergibt sich eine Gelegenheit für gute, übertragbare Beispiele, wenn der Förderverein demnächst zu einer Exkursion nach Tübingen aufbricht, wie Brombeis abschließend ankündigte.