300 Krankenhaus-Betten für die Ukraine
Der Wangener Verein „H.O.P.E.“organisiert Transporte für notleidende Kinder im Raum Lwiw in der Ukraine
WANGEN - Rund 300 ausrangierte Betten aus den Krankenhäusern der Oberschwabenklinik in Wangen und Bad Waldsee sind in den vergangenen sechs Wochen in die Westukraine transportiert worden. Vor Kurzem starten die letzten Lastwagen, um die katastrophale medizinische Versorgungslage in dortigen Gesundheitseinrichtungen zu lindern. Für den vor rund anderthalb Jahren gegründeten Verein „H.O.P.E. – we help children“um den Wangener Vorsitzenden Wolfgang Ponto ist es bis dato die größte Hilfsaktion, die für allem notleidende Kinder im Blick hat.
Vor Kurzem im Wangener Krankenhaus: Ponto, einige seiner Mitstreiter, Vertreter des Technischen Hilfswerks (THW) Wangen und Lindenberg sowie der Johanniter Kißlegg-Leutkirch haben sich versammelt, um anzupacken. Vereint rollen sie die letzten der 300 Betten in KleinLKW. Später werden sie auf dem Gelände der Niederwangener Firma Geta zwischengelagert. Dann holen ukrainische Lastwagen die Güter ab und transportieren sie in die Region um Lwiw (Lemberg).
In der Ukraine dürften sie für die (kleinen) Patienten, die teilweise unter schweren, durch den dortigen Krieg verursachten Verbrennungen leiden, Wunder bewirken. Denn Wolfgang Ponto kennt die Krankenhäuser des osteuropäischen Landes, war inzwischen selbst 21 Mal vor Ort. Er sagt: „Dort liegen die Kinder zum Teil in Holzkisten.“Und für deren Mütter gebe es überhaupt keine Ruhemöglichkeiten.
Vor rund zwei Jahren war er im Zuge eines Champions-League-Spiels des FC Bayern München in Lwiw und sah in diesem Zuge erstmals ein Krankenhaus dort. Dies war die Initialzündung für die Gründung der Hilfe für ukrainische Kinder, die deutschlandweit mittlerweile gut 50 Mitglieder hat und auch im Land selbst gut vernetzt ist. Nicht nur, dass Ukrainer die Betten aus den Zwischenlagern bei Geta und der Spedition Max Müller in Weingarten selbst abgeholt haben. Auch dortige Ärzte, Unternehmer und Politiker zählen zum Netzwerk.
Dass die Hilfe in die richtigen Einrichtungen gelangt, dessen ist sich Wolfgang Ponto sicher. Erstens wegen der Kontakte, zweitens, weil er sich in ein paar Wochen (erneut) ein Bild vor Ort machen will. Zudem habe „H.O.P.E.“in der Ukraine mittlerweile einen bekannten und guten Namen.
Dies gilt auch für die hiesige Region: Denn THW und Johanniter ließen sich nicht zweimal bitten, um beim Einsammeln des Hilfsmaterials an sieben Terminen zu helfen.