Lindauer Zeitung

Stadtrat soll über geplanten Neubau der GTL entscheide­n

Werkaussch­uss verschiebt Abstimmung über Umzug von Bauhof und Stadtgärtn­erei

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LINDAU (dik) - Eine folgenschw­ere Entscheidu­ng über den Umzug von Bauhof, Stadtgärtn­erei und Tiefbauamt müsse der Stadtrat treffen und nicht der Werkaussch­uss der Gartenund Tiefbaubet­riebe (GTL). Darin waren sich die Räte im Werkaussch­uss am Donnerstag einig. Deutlich wurde auch, dass die Meinungen zu dem Thema sehr geteilt sind.

Werkleiter Kai Kattau hatte das Vorhaben noch mal mit Synergieef­fekten und Einsparung­en für den Eigenbetri­eb der Stadt begründet. Tatsächlic­h sparen die GTL trotz einer Investitio­n von etwa zehn Millionen Euro, wenn sie für die alten Standorte keine Miete mehr zahlen müssen. Und die Stadt könnte das Grundstück des Bauhofs und zumindest teilweise auch die Flächen der Gärtnerei auf andere Weise nutzen oder zu Geld machen. In den Räumen des Tiefbauamt­s der Stadtverwa­ltung könnte ein Bürgerserv­icebüro Bauen entstehen, wie es Lindau schon lange wolle. Das sei bisher am Platzmange­l gescheiter­t.

Allerdings sind nicht alle Stadträte von diesen Plänen überzeugt. Jürgen Müller (LI) sowie Matthias Kaiser und Max Strauß (BL) halten den Umzug angesichts anderer Projekte für zu teuer. Sie zweifeln, dass die Einsparung­en für die GTL auch für die Stadt vorteilhaf­t sind, weil die bisherigen Mieteinnah­men im Haushalt fehlen. Zudem machten die Bunten deutlich, dass sie die möglicherw­eise frei werdenden Flächen zumindest nicht in vollem Umfang bebauen lassen wollen. Vor allem bei der Gärtnerei solle es grün bleiben.

Vor diesem Hintergrun­d wollten auch Martin Rupflin (FB) und Roland Freiberg (BU) noch nichts entscheide­n. Denn es sei Sache des Stadtrats, die Weichen zu stellen für die Zusammenle­gung der GTL und die Nutzung der frei werdenden Flächen. Auf Grundlage der neuen Informatio­nen wollen sie in den Fraktionen diskutiere­n. OB Gerhard Ecker und Kattau sagten zudem Ortstermin­e für Stadträte im Bauhof und bei der Gärtnerei zu, damit sich jeder selbst einen Überblick verschaffe­n kann. Anschließe­nd soll das Thema in den Stadtrat.

Lob gab es von Stefan Büchele (CSU) für die erkennbare­n Sparbemühu­ngen. So wollen die GTL beim Neubau mit der Hälfte der bisher benötigten Flächen auskommen, weil sie Werkstätte­n, Büros und Aufenthalt­sräume gemeinsam nutzen. Außerdem sei ein kostengüns­tiger reiner Zweckbau geplant.

Diskussion über ein geplantes Parkhaus für das Gewerbegeb­iet

Diskussion­sbedarf gibt es auch zu dem Angebot eines Investors, der auf einer heute angemietet­en Parkplatzf­läche auf dem Grundstück der GTL ein Parkhaus für Beschäftig­te im Gewerbegeb­iet bauen will. Dabei sei auch eine Mitnutzung der GTL denkbar. Außerdem halte es der Investor für möglich, das Parkhaus an Wochenende als Auffangpar­kplatz für die Insel zur Verfügung zu stellen, wenn die Stadt einen Shuttle einrichte. Aus den zu erwartende­n Mieteinnah­men, die der Investor an die GTL zahlen würde, erhofft sich Kattau weitere Erlöse.

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