Mehr Druck auf Islamisten
Es hätte vielleicht eine Katastrophe geben können: Ein Terrorkommando, das mit Waffen und Sprengstoff in eines der größten Einkaufszentren Deutschlands stürmt und dort viele Menschen tötet. Es ist nicht ganz klar, ob die Ermittler Informationen über einen konkreten Anschlag in Essen hatten. In jedem Fall war es aber richtig, auf Nummer sicher zu gehen und das Einkaufszentrum vorübergehend zu schließen. Vorsicht ist in solchen Fällen das Gebot der Stunde.
Zumal es nicht das erste Mal war, dass eine Shoppingmeile im Ruhrgebiet ins Visier von Terroristen geraten ist. Die Folgen der Attacke hätten noch verheerender sein können als beim Anschlag auf dem Berliner Breitscheidplatz. Besonnenheit und Wachsamkeit sind die beste Antwort auf diese Bedrohung. Seit dem Anschlag von Berlin haben die Ermittler mehrfach zugeschlagen und Terrorverdächtige festgenommen. Viel deutet darauf hin, dass die Behörden das Netzwerk von Salafisten und ISAnhängern an Rhein und Ruhr zwar im Blick haben. Unschädlich gemacht ist es aber nicht.
Deshalb gilt es, den Fahndungsdruck auf die IslamistenSzene hochzuhalten. Wer fürchten muss, auf Schritt und Tritt überwacht zu werden, wird trotz konspirativer Vorgehensweise irgendwann Fehler machen. Hundert Prozent Sicherheit wird es nie geben. Eine bessere Zusammenarbeit der Behörden im Gemeinsamen Terrorismusabwehrzentrum und ein intensiver internationaler Nachrichtendienst-Austausch sind aber heute wichtiger denn je.