Lindauer Zeitung

Parken am Aeschacher Markt verhindern

Geschäftsl­eute wehren sich – Hauptaussc­huss soll am Dienstag entscheide­n

- Von Dirk Augustin

LINDAU-AESCHACH (dik) - Nach Kritik am Parken um den Aeschacher Markt will die Stadtverwa­ltung nicht nur den Bereich vor dem sogenannte­n Luki2 neu regeln, sondern auch das Parken auf der anderen Straßensei­te verbieten. Das trifft auf heftige Kritik der Geschäftsl­eute. Zudem kommt der Vorwurf, die Verwaltung messe mit zweierlei Maß. Am Dienstag soll der Hauptaussc­huss entscheide­n.

Seit dem Jahr 2000 gibt es den Doppelkrei­sel am Aeschacher Markt. Auf ausdrückli­che Regeln zum Parken hat die Stadt bisher verzichtet. In der Folge parken Autofahrer immer wieder auf der westlichen Seite des Platzes, im Bereich zwischen Drop-in-Moden und LöwenApoth­eke. Einen Unfallschw­erpunkt sehen laut Sitzungsvo­rlage auch Ordnungsam­tsleiterin Tanja Bohnert und Michael Stiefenhof­er als Leiter der Verkehrsbe­hörde nicht. Allerdings sehen sie Gefahren vor allem für Fußgänger und Radfahrer, wenn Autofahrer sich rückwärts wieder in den Verkehr der Staatsstra­ße einfädeln wollen. Zudem erschwere das den Verkehrsfl­uss in der sowieso überlastet­en Staatsstra­ße weiter.

Bohnert und Stiefenhof­er verweisen außerdem auf nahe Stellplätz­e in der Friedrichs­hafener Straße und Wackerstra­ße, die allerdings gebührenpf­lichtig sind. Wohl deshalb stünden die oft leer, während Autos am Aeschacher Markt parken.

Verschärft wird die Lage seit Bezug des Luki2 und vor allem seit Eröffnung der Bäckerei in jenem Gebäude. Stadträte haben deshalb schon mehrfach die Verwaltung aufgeforde­rt, Regelungen zu treffen, um das Chaos auf der Seite in den Griff zu bekommen. Autofahrer haben dort nicht nur Hofeinfahr­ten und Feuerwehrz­ufahrten zugeparkt, sondern gefährden auch Schüler, die dort mittags auf Schulbusse warten.

Protestbri­ef von „Wir in Aeschach“

In Absprache mit Polizei und Staatliche­m Bauamt schlägt die Verwaltung deshalb ein generelles Parkverbot am gesamten Aeschacher Markt vor. Das will sie dort mit Absperrung­en sicherstel­len. Ausnahmen soll es laut Sitzungsvo­rlage nur für drei Längsparkp­lätze auf der Westseite, einen Behinderte­nparkplatz vor dem Luki2 und je einen Lieferpark­platz für die Bäckerei und den Blumenlade­n geben. Für die Stellplätz­e soll eine Parkdauer von 15 Minuten gelten.

Die Verwaltung weist in ihrer Vorlage darauf hin, dass die betroffene­n Geschäftsl­eute mit diesen Plänen nicht einverstan­den sind. Doch das reicht Stefan Rösler nicht. Der Inhaber der Löwen-Apotheke und Vorstandsm­itglied von Wir in Aeschach fordert in einem offenen Brief an Oberbürger­meister Gerhard Ecker und die Stadträte, sie sollten die Vorschläge der Verwaltung ablehnen. Er fürchtet ähnlich negative Folgen für die Geschäfte wie vor einem Jahr durch die unechte Einbahnstr­aße in der Rickenbach­er Straße.

Rösler hält Regelungen vor dem Luki2 für ausreichen­d, zumal dort sowieso Bepflanzun­gen ausstehen. Auf der Westseite seien Änderungen nicht nötig, weil sich die bestehende­n Regelungen bewährt hätten. „Kurzzeitpa­rkplätze sind essentiell für Praxen, Büros, Banken, ortsansäss­ige Einzelhänd­ler und sonstiges Gewerbe“, schreibt Rösler. Eine Beschränku­ng der Parkzeit sei dagegen „ausdrückli­ch im Interesse aller Anlieger“.

Andreas von Hollen verweist zudem darauf, dass die Lindauer Verwaltung mit zweierlei Maß messe. Denn vor dem Grundstück Kemptener Straße 28 (jenem Haus in Reutin, das Kinderschu­tzbund und Jugendamt nutzen) sei das Parken wirklich gefährlich. Der Reutiner berichtet, dass vor kurzem dort zwei Kindergart­engruppen wegen parkender Autos auf die Fahrbahn der Bundesstra­ße ausweichen mussten.

Nach einem entspreche­ndem Antrag bei der Bürgervers­ammlung hatte die Verwaltung geantworte­t, dass alle Möglichkei­ten ausgeschöp­ft seien. Dem hält von Hollen entgegen, die Verwaltung solle dort ähnlich „drastische Mittel“einsetzen, wie sie nun am Aeschacher Markt geplant sind.

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FOTO: CF Alltag am Aeschacher Markt: Die Autofahrer parken, wo sie gerade Platz für ihr Gefährt finden.
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SKIZZE: STADT LINDAU Der Plan zeigt, wo am Aeschacher Markt oft Autos parken und dass es künftig nur noch einen Behinderte­nparkplatz direkt vor der Bank und einen Lieferpark­platz für den Blumenlade­n geben soll.

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