Alpenverein freut sich über viele neue Mitglieder
Zuwachs bei der Jugend besonders hoch – Lindauer Hütte in Rekordzeit saniert
(ust) - Die Lindauer Sektion des Deutschen Alpenvereins (DAV) blickt auf ein äußerst erfolgreiches Jahr 2016 zurück. Das lässt sich zum einen daran ablesen, dass die Baumaßnahmen an der Lindauer Hütte in einer Rekordzeit von rund fünf Monaten weitgehend abgeschlossen wurden. Zum anderen aber auch an der nochmals kräftig gestiegenen Mitgliederzahl, wie Vereinsvorsitzender Thomas Hummler bei der Jahreshauptversammlung in Lindau betonte. Demnach zählt die Sektion insgesamt 4523 Mitglieder, was einem Zuwachs von 369 entspreche.
„Noch nie in unserer Vereinsgeschichte hatten wir so einen starken Anstieg“, verkündete Hummler im vollbesetzten Saal des „Bayerischen Hofes“. Überproportional viele Neueintritte habe man in der Altersklasse bis 25 Jahre verzeichnet – dort wurden im vergangenen Jahr 143 neue Mitgliedschaften gezählt. Insgesamt betrachtet, sei rund jeder Vierte im Verein unter 25 Jahre alt. Dass Lindaus größter Verein solchen Zustrom erfährt, erklärte der Vereinsvorsitzende auch mit dem „vielfältigen und interessanten Angebot“, das die Sektion Jahr für Jahr auf die Beine stellt.
Schwerpunkt in Hummlers Rechenschaftsbericht war die Sanierung der Lindauer Hütte, verbunden mit dem Neubau des Schlafhauses. Nachdem im Mai 2016 die Baugenehmigung vorlag, habe man Mitte Juni 2016 mit dem Abriss des Schlafhauses beginnen können, schilderte der Vorsitzende. Binnen einer Woche sei bereits das Kellergeschoss fertig betoniert gewesen. Der Rohbau selbst sei größtenteils aus Betonfertigteilen zusammengefügt worden, die von einer Firma aus Weiler angeliefert wurden. Im August habe man Richtfest feiern können, so Hummler weiter. Und nachdem im September die Fenster eingebaut und die Innenräume ausgebaut waren, wurde das neue Schlafhaus „noch vor dem ersten Schnee im Oktober fertiggestellt“.
Hummler freut sich: „Es war eine Meisterleistung und gleichzeitig ein Kraftakt, dass während der gesamten Bauphase der Hüttenbetrieb aufrechterhalten werden konnte und dadurch so gut wie keine Einnahmenverluste entstanden.“Auch sei man stolz darauf, dass die mit zwei Millionen Euro gedeckelte Bausumme „um rund 40 000 Euro unterschritten“wurde. Dies sei nur durch eine „präzise und gut geplante Ausschreibung“möglich gewesen. Dem engagierten Bauleiter und Hüttenwart Horst Rummel sei zu verdanken, dass hier eine Menge Geld eingespart werden konnte, so Hummler. „Ich habe ihn schon als Bauführer für den Berliner Flughafen vorgeschlagen“, fügte der Ehrenvorsitzende Eckart Prandner schmunzelnd an.
Nachdem auch das Personalhaus von außen bereits saniert ist, könnten Der Ehrenvorsitzende Eckart Prandner über Horst Rummel ab 20. April nun die Innenarbeiten beginnen. Für Schallschutz, Sanitär und Elektrik würden weitere 150 000 Euro investiert. Diese Kosten sind in der Zwei-Millionen-Bausumme allerdings nicht enthalten.
Sektion sehr zufrieden mit stabilen Finanzen
Trotz dieser vergleichsweise hohen Investitionen sei die finanzielle Situation des Vereins weiterhin stabil, berichtete Finanzchef Jochen Mezger. Laut Jahresrechnung 2016 stehen Einnahmen von knapp 488 000 Euro, die sich überwiegend aus HüttenÜbernachtungsgebühren und Mitgliedsbeiträgen zusammensetzen, Ausgaben in Höhe von 411 000 Euro gegenüber. Der Überschuss floss komplett in die Rücklagen.
Wie Mezger weiter sagte, werde sich die Baumaßnahme Lindauer Hütte erst ab diesem Jahr in den Bilanzen niederschlagen – unter anderem in Form von Abschreibungen. Auch im Voranschlag für das laufende Jahr geht der Finanzchef des Lindauer Alpenvereins von einem guten Ergebnis aus: Vor allem aufgrund der gut ausgelasteten insgesamt vier Hütten sowie der zuletzt angehobenen Mitgliedsbeiträge erwartet Mezger für dieses Jahr ein Plus von 65 000 Euro, die ebenfalls in die Rücklagen wandern sollen.
„Ich habe ihn schon als Bauführer für den Berliner Flughafen vorgeschlagen.“