Lindauer Zeitung

Wolbergs spricht nach Freilassun­g aus U-Haft vor Regensburg­er SPD

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REGENSBURG (lby) - Keine zwei Wochen hat der Hauptakteu­r in der Regensburg­er Korruption­saffäre stillgehal­ten. Der vorläufig suspendier­te Regensburg­er Oberbürger­meister Joachim Wolbergs (SPD) war am 28. Februar unter Auflagen aus der U-Haft entlassen worden – nun sprach er wieder vor Parteigeno­ssen und beteuerte seine Unschuld. Dabei wurden als Auflage gegen den 46-Jährigen mehrere Kontaktver­bote verhängt. Sein Auftritt bei der Vorstandss­itzung der SPD im Landkreis Regensburg sorgt daher für Diskussion­en.

„Wir registrier­en die Auftritte, sehen den konkreten Fall aber als unproblema­tisch“, sagte Theo Ziegler von der Staatsanwa­ltschaft Regensburg am Mittwoch. „Selbst wenn in dem Zuhörerrau­m eine Person sitzt, gegen die ein Kontaktver­bot gilt, ist dies noch kein Verstoß gegen die Auflagen, weil es kein direkter Kontakt ist.“Wolbergs werde von den Ermittlung­sbehörden nicht auf Schritt und Tritt kontrollie­rt. „Wir gehen davon aus, dass er sich an die Auflagen hält.“

Wolbergs war im Zuge der Regensburg­er Korruption­saffäre Mitte Januar verhaftet und auch vorläufig seines Dienstes enthoben worden. In der Affäre geht es unter anderem um eine Grundstück­svergabe an ein Bauunterne­hmen. Wolbergs soll die Firma bei der Vergabe eines früheren Kasernenar­eals im Oktober 2014 bevorzugt haben. Im Gegenzug soll der ebenfalls beschuldig­te Geschäftsf­ührer einer Bauträgerg­esellschaf­t an die Regensburg­er SPD Spenden in sechsstell­iger Höhe gezahlt sowie Wolbergs und ihm nahestehen­den Personen geldwerte Vorteile verschafft haben.

„Ich weiß nicht, ob Herr Wolbergs gut beraten ist, in der jetzigen Situation gleich wieder aufzutrete­n“, sagte der Vorsitzend­e der SPD-Fraktion in Regensburg, Klaus Rappert zu dem Auftritt. „Öffentlich­e Auftritte von Wolbergs halte ich für parteischä­digend.“

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FOTO: DPA Joachim Wolbergs

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