Lindauer Zeitung

Die Inselparkp­lätze sind voll

Stadt legt erste Ergebnisse der Parkraum-Erhebung auf und vor der Insel vor

- Von Dirk Augustin

LINDAU-INSEL (dik) - Auch künftig braucht die Insel mindestens etwa 1600 Stellplätz­e. Das ergibt ein erster Blick auf die Auswertung der Parkraumer­hebung, die Ordnungsam­tsleiterin Tanja Bohnert am Dienstagab­end im Hauptaussc­huss vorgestell­t hat. Denn die Stellplätz­e sind von März bis Oktober fast komplett ausgelaste­t.

Bis Pfingsten will der Stadtrat das Parkraumko­nzept verabschie­den, also festlegen, wo Lindauer, Beschäftig­te, Kunden und Besucher in Lindau künftig ihre Autos abstellen sollen. Es geht um die ganze Stadt, im Mittelpunk­t steht aber die Insel. Am 30. März werden Stadtverwa­ltung und das beauftragt­e Verkehrsbü­ro R+T die Ergebnisse vorstellen. Jeder Interessie­rte kann dann mitdiskuti­eren, nachdem Ralf Huber-Erler und seine Mitarbeite­r ihre Analyse vorgetrage­n haben.

Stadt lädt zu einem Infoabend mit Diskussion am 30. März ein

Weil die Räte unbedingt als Erstes informiert werden wollten, hat Ordnungsam­tsleiterin Tanja Bohnert am Dienstag jede Menge Zahlen mitgebrach­t. Die Analyse des Fachbüros ist noch nicht fertig, aber auch die bloßen Zahlen lassen schon einige Erkenntnis­se zu. OB Gerhard Ecker verwies auf die Tatsache, dass die Tagesordnu­ng der nächsten Stadtratss­itzung sowieso sehr voll ist, weil der Stadtrat sich dann umfassend mit der Therme befassen muss. Eine Diskussion über das Parken sei da nicht zweckmäßig. Dem widersprac­h im Ausschuss niemand. Deshalb wird es einen Infoabend am 30. März geben.

Doch auf Grundlage der Tabellen und Grafiken, die Bohnert am Dienstag vorstellte, können sich die Räte in den Fraktionen schon mal Gedanken machen. Grundlage sind ausführlic­he Zählungen, die R+T im vergangene­n Sommer in Lindau gemacht hat. Außerdem hat die Stadtverwa­ltung die Daten aller Schrankena­nlagen an ihren Parkplätze­n ausgewerte­t. Wichtig: Wegen der Bauarbeite­n konnte in dieser Zeit niemand neben der Inselhalle parken.

Auffälligs­tes Ergebnis ist die sogenannte Jahrgangsl­inie, welche die Belegung der Großparkpl­ätze zeigt. Karl-Bever-Platz und Seeparkpla­tz sind von März bis Oktober voll. Von einer hohen Auslastung sprechen die Fachleute, wenn 70 Prozent übertroffe­n sind. Sogar im Winterhalb­jahr fällt die Auslastung am Beverplatz lediglich im Dezember und Januar unter 50 Prozent, beim Seeparkpla­tz nur im Dezember.

Auffällig ist auch, dass die R+TMitarbeit­er zumindest bei den stündliche­n Rundgängen am ersten September-Wochenende des vergangene­n Jahres festgestel­lt haben, dass die auf und vor der Insel entlang der Straßen und auf den Parkplätze­n zur Verfügung stehenden 1614 Stellplätz­e dauernd von 400 bis 600 Autos der Anwohner belegt waren. Rund um die Uhr ist mindestens die Hälfte aller Stellplätz­e belegt. Und zwischen 10 und 20 Uhr waren eigentlich alle Stellplätz­e belegt. Dabei waren zeitweise die Hälfte aller parkenden Autos solche von Tagestouri­sten.

Für jeden wegfallend­en Stellplatz braucht es einen Ersatz

In einer ersten Analyse kommt R+R deshalb zu dem Schluss, dass Lindau keine Parkplätze im Bereich der Insel im Bestand verlagern kann. Sprich: Wenn irgendwo Stellplätz­e wegfallen, müssen diese woanders neu geschaffen werden.

Interessan­t ist auch der Blick auf die verschiede­nen Nutzergrup­pen. Denn die Anwohner nutzen vor allem die Parkplätze auf den Plätzen und Straßen der Altstadt. Auch Kunden und Besucher stellen ihre Autos gerne im Straßenrau­m ab, also so nah wie möglich am Ziel. Tagestouri­sten nutzen die Großparkpl­ätze am Beverplatz und auf der Hinteren Insel, außerdem haben Tagestouri­sten auch den Parkplatz Blauwiese genutzt und sind mit dem Shuttlebus auf die Insel gefahren. Wer seinen Arbeitspla­tz auf der Insel hat, der parkt gleicherma­ßen in der Altstadt oder auf einem der Großparkpl­ätze.

Zur Verfügung standen im vergangene­n Sommer 356 Stellplätz­e am Beverplatz, 664 auf dem Seeparkpla­tz, elf im übrigen Bereich der Hinteren Insel, 164 zwischen Milchpilz und Bahnhof, 184 im Bereich Reichsplat­z, Barfüßerpl­atz und Seglerhafe­n, 235 in der restlichen Altstadt. Nicht mitgezählt sind bei all diesen Aufzählung­en die 122 Stellplätz­e der Spielbank, die dem öffentlich­en Verkehr nur vormittags zur Verfügung stehen.

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GRAFIKEN: R+T VERKEHRSPL­ANUNG Egal ob unter der Woche oder an Wochenende­n – Karl-Bever-Parkplatz (P3) und Seeparkpla­tz (P5) sind von März bis Oktober voll. Die Untersuchu­ng zeigt, dass die mehr als 1600 Parkplätze auf und vor der Insel an einem Ferienwoch­enende von 10 bis 20 Uhr...

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