Lindauer Zeitung

Zu niedrige Lärmschutz­wand

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Zum Artikel „Neuer Asphalt auf A 96 bringt etwas weniger Lärm“, LZ vom 6. März: Dass man sich den neuen Belag hätte sparen können, trifft natürlich nur auf unser Haus zu. Grund: Der Flüsterbel­ag fängt erst unmittelba­r an unserem Grundstück an, das heißt man hört nun das Geräusch des Übergangs auf den neuen Belag. Dieses Geräusch ist zwar nicht unbedingt lauter, stört aber durch seine Auffälligk­eit.

Zum Wall ist zu sagen, dass er dort, wo er seine volle Höhe von rund sechs Metern hat, wunderbar den Schall schluckt. Der Wall fängt aber erst in der Mitte unseres Grundstück­es an. Versproche­n wurde uns damals vom Bürgermeis­ter Herrn Kern, dass ein Schallschu­tz in Höhe von sechs Metern errichtet wird. Nun wurde die Wand aber nur auf 2,50 Meter Höhe gebaut und ist damit komplett wirkungslo­s, da sie in dieser Höhe hinter der Hanglage verschwind­et.

Mit dem gegenüberl­iegenden Wall und der Wand wird nun noch mehr Schall auf unser Grundstück geleitet (wie ein Trichter). Es ist also nicht besser geworden, sondern wirklich lauter, als es vorher war. Ich habe nachgemess­en, da ich Techniker bin und wir in der Firma derartige Geräte haben.

Für den Bau des Walls haben wir noch 160 Quadratmet­er unseres Grundstück­es kostenlos abgetreten, weil uns eine Lärmminder­ung versproche­n wurde. Das ist in meinen Augen Betrug. Leider erhält der Abtretungs­vertrag keine Klausel, aus der wir Rechte ableiten können. Wir waren einfach zu gutgläubig.

Auf eine Beschwerde bei der Autobahnme­isterei bekamen wir nur eine abserviere­nde Antwort, dass wir sowieso keine Rechte hätten, da der Vorbesitze­r des Hauses Schallschu­tzfenster (inzwischen veraltet und nur zweiglasig) und einen Geldbetrag erhalten habe.

Leider haben wir nicht genug Geld, um uns eine eigene Schallschu­tzwand zu bauen. Wir sind sehr enttäuscht, wie man mit Zusagen umgeht, die definitiv gemacht wurden. Herr Kern sagt darauf, dass die Wand vom Bund errichtet wurde (und nicht wie geplant von der Gemeinde) und er hier keinen Einfluss mehr nehmen konnte. Berndt Gierer, Weißensber­g

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