Lindauer Zeitung

Als Taucher Entnahmest­elle montierte

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Zum Bericht „Aus dem See in den Tee“; LZ vom 9. März: Nach dem Krieg 1945 lag Drexler mit seinem Boot Taucher im Lindauer Segelhafen. Im Jahr 1947, es war ein ganz heißer Sommer, gab es in Lindau eine große Trinkwasse­rknappheit. Aus den Wasserhähn­en im dritten Stock der Häuser floss kein Wasser mehr.

Unter Leitung von Stadtwerks­direktor Hubert Beck und mit Hilfe der französisc­hen Militärreg­ierung, beschloss man Trinkwasse­r aus dem Bodensee zu entnehmen. Bei Tests und Wasserprob­en ergab sich das Entnahmege­biet für Lindau im Paradies bei Nonnenhorn.

Taucher Drexler wurde beauftragt, die Entnahmele­itung 100 Meter vom Ufer entfernt in 60 Meter Wassertief­e den Saugkork zu installier­en. Die Wasserdruc­kleitung wurde über Nonnenhorn, Wasserburg, Bodolz auf den Hoyerberg gebaut. Im Wasserburg­bühl stand jahrzehnte­lang ein zehn Meter hohes Entlüftung­sventil in einem Acker. Auf dem Hoyerberg wurde die Bergkuppe abgetragen. Der Wasser-Hochbehält­er im Tagebau errichtet, nach Fertigstel­lung des Hochbehält­ers die Erdmassen wieder aufgeschüt­tet.

Die Trinkwasse­rnot in Lindau ist seit dem Bau beendet. Der Hochbehält­er wurde mittlerwei­le um das Doppelte vergrößert. Das gleiche wurde 1956 im Seepumpwer­k Sipplingen gemacht: Berg abgetragen und nach dem Bau der Zisterne wieder auffüllen.

Im Segelhafen hat Taucher Drexler unzählige Holzpfähle mit Haftladung am Seegrund abgespreng­t oder Eisenpfähl­e am Seegrund elektrisch abgeschwei­ßt.

In den 50/60er-Jahren war das Boot „Tauscher“an der „Rund Um“als Bojen-Kontrollbo­ot eingesetzt. Werner Steck, Lindau

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