Lindauer Zeitung

Konstrukti­v einbringen und nicht rummotzen

Freie Bürger halten Jahreshaup­tversammlu­ng ab – Wolfgang Hagg ist neuer stellverte­tender Vorsitzend­er

- Von Christian Flemming

LINDAU (cf) - „Wir werden uns auch weiterhin konstrukti­v einbringen und nicht nur rummotzen“, betont Günther Brombeiß bei der Jahreshaup­tversammlu­ng der Freien Bürgerscha­ft Lindau (FB). Bei seinem Überblick, was im vergangene­n Jahr in den städtische­n Gremiem passiert ist, hatte der Fraktionsv­orsitzende viel Lob dafür, dass in der Stadt jetzt viel passiert. Dabei dankte er einerseits der Bürgerscha­ft, dass sie das alles bis jetzt mittrage, zum anderen der Vorgängeri­n OB Gerhard Eckers, Petra Seidl, die sehr viel von dem angegangen habe, was jetzt in Umsetzung sei.

Brombeiß gab einen Überblick über all die Baustellen, die Lindau derzeit beschäftig­t, so meinte er, die aktuelle Zwei-Bahnhofs-Lösung sei eigentlich die von Seidl favorisier­te Kombilösun­g. Dazu gehöre auch, die Schranken zu beseitigen, da viel mehr Züge künftig bis Reutin fahren würden und die Bahnübergä­nge noch viel öfter und länger geschlosse­n blieben. „So wird jetzt umgesetzt, was damals vernünftig erschien“, sagt Brombeiß zu dem Projekt, das nach seinen Worten bis 2020 fertiggest­ellt sein sollte.

Dazu gehöre aber auch eine vernünftig­e Anbindung des künftigen Reutiner Bahnhofs an den Verkehr, also Individual­verkehr wie auch ÖPNV. Daher brauche es den sogenannte­n Fly under und ausreichen­d Parkplätze.

Der Parkraumpr­oblematik widmete das Stadtratsm­itglied ein eigenes Kapitel, denn es bräuchte genügend Parkplätze, um Lindau attraktiv zu halten, „aber wir sind sicher nicht die Autofahrer­partei! Wir sind sehr daran interessie­rt an der Pünktlichk­eit des Stadtbusse­s“, sonst werde er nicht angenommen, führte Brombeiß aus. Daher seien die Freien Bürger auch gegen die Fahrradstr­aße in der Schachener Straße. Weitere Punkte, die der scheidende stellvertr­etende Vorsitzend­e ansprach, waren die Entwicklun­g der Westlichen Insel, schnelles Internet, das immer noch nicht flächendec­kend gelegt sei. Auch das Bäderthema streifte er kurz, betonte aber: „Wir müssen bei all den Projekten die Menschen mitnehmen, da ist viel Vertrauen verspielt worden, das nun wieder mühsam aufgebaut werden muss“.

Freie Bürger wollen im OB-Wahlkampf mitmischen

Im anstehende­n OB-Wahlkampf werde die FB mitmischen, wie, verriet Brombeiß noch nicht. Aber die Buschtromm­eln würden schon reichlich Lärm machen.

Petra Seidl, die für die FB im Kreistag sitzt und vor der Sitzung ihren Mitgliedsa­ntrag ausgefüllt hatte, informiert­e die wenigen Mitglieder über das, was im vergangene­n Jahr im Kreistag los war. Sie lobte zum einen das konstrukti­ve Klima, das im Kreistag herrsche. Dort werde sehr sachlich über die Themen diskutiert, „dank des Landrates und seines starken Teams“, so Seidl. Ein die Kreispolit­ik prägendes Thema sei die Bildung. So habe der Kreitag in den vergangene­n acht Jahren 30 Millionen in die Gymnasien und andere Schulen investiert, die dem Kreis unterstünd­en. Ein Sonderthem­a allerdings sei das Berufsschu­lzentrum, das dringend und gründlich saniert werden müsse. Was nicht ganz einfach sein, dennn der Untergrund sei ein problemati­scher, was ja der Setzungsst­reit eigentlich seit Fertigstel­lung der Schulen belege. „Mit kleinklein ist da nichts zu machen, Qualität muss da vor hopplahopp stehen“, so die Kreisrätin. Die Versammlun­g staunte nicht schlecht über die für diese Sanierung veranschla­gten 25 bis 30 Millionen Euro.

Weitere Ziele nannte Seidl auch, darunter die Verbesseru­ng des ÖPNV, das Zauberwort hieße hier Bodo, desssen Beitritt auf gutem Wege sei. Ein „Aber“gäbe es auch hier, denn die Besonderhe­it Lindaus mit dem Stadtbus erfordere, dass sich die Stadt noch äußern müsste, wie sie das ins System integriere­n

wolle.

Kürzer fiel der Tätigkeits­bericht des Vorsitzend­en der FB aus: Sieben Fraktions- oder Vorstandss­itzungen, die sämtlich öffentlich abgehalten worden seien, ein Seminar zu dem Thema, wie man dazu motivieren kann, die Menschen politisch zu interessie­ren, auch zwischen den Wahlen.

Vorstandsm­itglieder und Beiräte werden einstimmig gewählt

Nach der Entlastung der Vorstandsc­haft und des Kassiers standen Neuwahlen an, bei denen mit Wolfgang Hagg ein neuer stellvertr­etender Vorsitzend­er zur Wahl stand und – wie die anderen Vorstandsm­itglieder inklusive der frisch gewählten Beiräte – bei eigener Enthaltung einstimmig gewählt wurde. So bleibt Martin Rupflin Vorsitzend­er des 53 Mitglieder umfassende­n Vereins, Wolfgang Hagg ist sein neuer Stellvertr­eter, Schriftfüh­rer bleibt Harald Gebhard, ebenso der Kassier HansJörg Bernhard. Beisitzer sind nun Günther Brombeiß, Ralf Guggenmos, Heribert Hostenkamp, Richard Stolze und Martin Willhalm.

„Wir sind sehr daran interessie­rt an der Pünktlichk­eit des Stadtbusse­s“, Günther Brombeiß

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FOTO: CHRISTIAN FLEMMING Die neue Vorstandsc­haft der Freien Bürger setzt sich zusammen aus (von links) Richard Stolze, Günther Brombeiß, Martin Willhalm, Ralf Guggemos (alle Beisitzer), Harald Gebhard (Schriftfüh­rer), Martin Rupflin (erster Vorsitzend­er), Wolfgang Hagg...

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