Achberg braucht mehr Krippenplätze
Gemeinderat will neue Krippengruppe im Fanny Haus einrichten
ACHBERG (isa) - Achberg braucht in näherer Zukunft mehr Krippen- und in weiterer Zukunft mehr Kindergartenplätze. Das hat der neue Bedarfsplan ergeben, den Bürgermeister Johannes Aschauer dem Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung vorgelegt hat. Deshalb hat sich das Gremium dafür ausgesprochen, das sogenannte Fanny-Haus als möglichen Ort für eine Krippengruppe und den Bauernhofkindergarten für eine zweite Kindergartengruppe in den Blick zu nehmen.
Noch ist alles gut und alles kann bleiben, wie es ist. Denn für das laufende als auch für das kommende Kindergartenjahr sei davon auszugehen, dass sowohl der Bedarf an Krippenund Kindergartenplätzen als auch die angebotenen Zeiten ausreichten, um Achbergs Kinder zu betreuen. Der Bedarf der Schulkindbetreuung sei ebenso abgedeckt, lautete das Fazit von Bürgermeister Johannes Aschauer, nachdem er den Gemeinderäten die aktuelle Situation im Kinderbetreuungsbereich geschildert hatte.
Demnach werden im Kindergarten St. Christopherus insgesamt 46 Kinder in zwei Mischgruppen mit Halbtags- bis Ganztagsbetreuung und einer Krippengruppe mit verlängerten Öffnungszeiten, betreut. Während den Kindergarten 37 Kinder ab drei Jahren besuchen, gehen neun Kinder in die Krippengruppe. Den Bauernhofkindergarten in Baindt, mit seinen verlängerten Öffnungszeiten, besuchen 15 Kinder. Insgesamt gesehen bietet der Kindergarten St. Christopherus Platz für 47 Kinder und der Bauernhofkindergarten für 24 Kinder.
Neben den beiden Kindergärten gibt es in Achberg noch eine Tagesmutter, die acht Kinder, davon fünf unter drei Jahren, betreut. Und in der Spielgruppe „Zwergennest“im Fanny-Haus treffen sich einmal wöchentlich Mütter mit ihren Kindern in zwei Gruppen.
Aschauer rechnet mit 20 Kindern pro Jahr
Aufgrund der statistischen Erhebung über die Geburten in der Gemeinde, rechnet Aschauer damit, dass auch in den nächsten Jahren jährlich 20 Kinder geboren werden. Unsicherheiten böte jedoch die Zahl der Kinder von Flüchtlingsfamilien, die die Gemeinde in der Zukunft unterzubringen habe. Zudem rechnet der Bürgermeister damit, dass durch das neu ausgewiesene Baugebiet noch mehr Kleinkinder hinzukommen. Deshalb kam er zu dem Schluss: „Eine Entscheidung ist in den nächsten zwei Jahren unumgänglich“und riet dem Gremium „dringend“, über die Einrichtung einer weiteren Krippengruppe oder einer Großtagespflege nachzudenken. Als Anregung hatte Aschauer auch gleich zwei Vorschläge parat. Nämlich entweder, einen alten Plan von 2005 aus der Schublade hervorzuholen, bei dem sich der damalige Gemeinderat schon mit dem Neubau eines zweigruppigen Kindergartens beschäftigt hatte. Oder aber sich zu überlegen, ob der große Raum im Untergeschoss des „Fanny-Hauses“statt für die angedachte Bürgerbegegnung nicht besser für eine neue Krippengruppe geeignet wäre. „Der Nachteil ist, dass dieser Raum der Bürgerbegegnung verlorenginge. Der Vorteil ist, dass das ein hocheleganter Schritt wäre, dieses Haus einer ständigen Nutzung zuzuführen,“argumentierte der Bürgermeister für die Idee mit dem Fanny-Haus. Angesichts dessen, dass in der weiteren Zukunft Achberg zu den Krippenplätzen auch noch mehr Kindergartenplätze nötig sein könnten, war für Aschauer zudem eine Erweiterung des Bauernhofkindergartens auf eine zweite Gruppe denkbar.
Vorschläge, die der Gemeinderat einhellig teilte. Einzig Ratsmitglied Thomas Schweizer schlug als Lösung für die Krippenkinderproblematik ein kommunales Betreuungsgeld vor. Ähnlich, wie in Bayern solle die Gemeinde Müttern einen finanziellen Anreiz bieten, ihre Kinder bis zum dritten Lebensjahr zu Hause zu betreuen. Wenngleich er von diesem Modell nicht begeistert war, willigte Aschauer ein zu prüfen, ob dieses Konzept in Baden-Württemberg überhaupt rechtlich möglich ist. Manfred Vogler dagegen sprach die Problematik an, dass Eltern den Weg nach Baindt zum Bauernhofkindergarten scheuen könnten. „Dann stecken wir doch lieber Geld in ein Bussystem, das die Kinder da hochfährt, als in eine Herdprämie“, meinte Aschauer.