Familie Kraus feiert Jubiläum
Der Küchenchef des Schachener Hofs bereitet ein besonderes Geburtstagsmenü
LINDAU-SCHACHEN (ee) - 25 Jahre in einem Haus – das ist in der Gastronomie nicht unbedingt selbstverständlich. Doch im Schachener Hof in Lindau wird dieses silberne Jubiläum jetzt gefeiert: Brigitte und Thomas W. Kraus führen dieses Restaurant seit 25 Jahren.
Weil sie allerdings im Jahr 1992 am 29. Februar den Schachener Hof übernommen haben, und es dieses Datum in diesem Jahr nicht gibt, dauert die Geburtstagsfete etwas länger: Den Feinschmeckerabend im Schloss Langenargen zählt Kraus genauso dazu wie den Tag der Spitzengastronomie am 7. April, an dem der Küchenchef seinen Gästen ein besonderes Geburtstagsmenü servieren lässt.
Das Ehepaar hatte Anfang der 90er Jahre eigentlich in CastropRauxel gelebt und gearbeitet. Dann meldete sich Familiennachwuchs an. „Da haben wir entschieden, dass wir doch wieder näher in Richtung unserer Verwandtschaft ziehen wollen“, wie Thomas W. Kraus im Gespräch mit der LZ schildert. Also machten sich der Koch und Küchenmeister Thomas und seine Frau Brigitte, eine ausgebildete Hotelkauffrau, auf die Suche.
Eigentlich sollte es ein normaler Landgasthof sein
Die führte sie an den Bodensee: „Als gebürtiger Ravensburger habe ich ja Lindau durchaus gekannt.“Und dort ist Anfang des Jahres 1992 der Schachener Hof neu zu vergeben gewesen – für die junge Familie Kraus eine Herausforderung.
„Eigentlich hatten wir ja eher an einen normalen Landgasthof gedacht, wo man einfach alles oder auch Neues machen kann“, erinnert sich Kraus. Dann sei es eben doch gehobene Gastronomie im Lindauer Stadtteil Schachen geworden.
Bereut haben Kraus und seine Frau diesen Schritt nie.
„Natürlich ist es in der Tat manchmal schwierig“, gibt der Küchenmeister zu, der auch im Prüfungsausschuss sitzt. Denn „gut essen und trinken sind in Deutschland längst nicht so in den Köpfen der Menschen verankert, wie beispielsweise in Italien oder Frankreich“, erlebt Kraus immer wieder.
Thomas W. Kraus
Aber er sei guter Hoffnung, dass jüngere Generationen das eines Tages anders sehen: „Das wächst.“
Manchmal, in einer tristen Januaroder Februarwoche, frage er sich schon, warum er nicht ein Restaurant in einer Großstadt führe. Aber wenn er dann an einem sonnigen Vorfrühlingstag vormittags einkaufen fahre, „dann ist das hier doch schon ein halber Urlaubstag“, strahlt Thomas W. Kraus.
„Natürlich ist es in der Tat manchmal schwierig“