Appetit aufs Allgäu
Neues Buch über den Landstrich zwischen Bodensee und Lech verbindet Kultur mit Essen
WANGEN - Land und Leute, Kultur und Essen - all dies gehört zusammen. Eine Erkenntnis, die es schon länger gibt. Neu ist hingegen ein Buch, das dies fürs Allgäu zusammenführt. Um ein Beispiel zu nennen: traditionelles Leben auf der Alpe, Sennerei und dazu noch Kässpatzen. Fürs Essen gibt es Rezepte, für alles andere historische Bilder der legendären Allgäuer Fotografin Lala Aufsberg sowie Texte von Allgäuer Spezialisten.
Das Werk nennt sich „Ursprüngliches Allgäu - Kultur und Kulinarik“. Herausgeberin ist Gerlinde Hagelmüller, Chefin des in Ofterschwang ansässigen Kunstverlags Schweineberg. Sie schreibt, das Buch lade dazu ein, „einen tieferen Einblick in die Esskultur und die Lebensweise unserer Vorfahren zu gewinnen“. Nach dem Lesen hat man in der Tat den Eindruck, etwas erfahren zu haben, das einem auf diese Art und Weise noch unbekannt war.
Die Themen sind vielfältig und natürlich nicht nur Käse-orientiert. Es geht um Wildkräuter, um Bier. Fisch ist dabei – und so weiter. Weidmänner und -frauen dürften vom Kapitel „Von der hohen Kunst des Jagens“besonders angetan sein. Darin wird die Jagdgeschichte ebenso angesprochen wie Weidgerechtigkeit. Kapitelautorin Sigrid Schwenk vom Bayerischen Jagdverband beschreibt Eigenheiten der Allgäuer Jagd. Ein bemerkenswertes Foto von 1940 zeigt eine Stube, in der die Gewehre noch an der Garderobe hängen. Heutzutage müssen sie laut Gesetz in den Panzerschrank.
Abgerundet wird die Jägerei durch diverse Wildrezepte: Wildschweingulasch, Hirschschnitzel oder auch Gefüllte Gamsröllchen. Zugegeben: Der Appetit steigt mit dem Lesen.