Volksbank Allgäu-West „vor großen Herausforderungen“
Bei Mitgliederversammlung in Neuravensburg ist die geplante Fusion das zentrale Thema
NEURAVENSBURG - Die Volksbank Allgäu-West hat am Donnerstabend in Neuravensburg eine von insgesamt acht Mitgliederversammlungen abgehalten. Neben den von Vorstand Werner Mayer erläuterten Zahlen für 2016 stand die geplante Fusion mit der Leutkircher Bank im Mittelpunkt des Interesses. Als deren Vertreter waren Stefan Scheffold und Georg Kibele in die Turn- und Festhalle gekommen.
Nachdem zu Beginn Aufsichtsrat Franz Nessensohn auf die „guten Zahlen“und die „locker zu zahlende Dividende“verwiesen und sich „bei den die Bank tragenden Mitgliedern“für deren Treue und Loyalität bedankt hatte, machte Michaela Traut deutlich: „Wir stehen vor großen Herausforderungen“. Und die Regionalleiterin für den Bereich Neuravensburg führte im Hinblick auf die geplante Bankenfusion vor Augen: „Wir müssen die Weichen richtig stellen. Wenn wir uns nicht verändern, werden wir verändert.“
Schad: „Richtiger Schritt“
Später war es Ortsvorsteher Hermann Schad, der in der Fusion mit Leutkirch eine gute Möglichkeit sah, „um dem internationalen Druck begegnen zu können“. Nachdem man zehn Jahre „durch ein Tief gegangen“sei, sage ihm sein Gefühl, „dass mit dem Zusammenschluss der richtige Schritt gemacht wird“. Er äußerte sich auch zum neuen Namen: „Volksbank Allgäu-Oberschwaben gefällt mir schon deshalb besser, weil wir mehr zu Oberschwaben als zum bayerischen Westallgäu gehören.“
Darüber hinaus freute sich der Ortsvorsteher über den Erhalt der Geschäftsstelle Neuravensburg und lobte deren Funktionalität, die sicherlich auch nach der Fusion gegeben sei. „Neuravensburg wächst“, sagte Schad und machte damit auf das neue Baugebiet in Roggenzell und mögliche Neukunden für die Volksbank aufmerksam.
Vorstand Werner Mayer verdeutlichte: „Mit der geplanten Fusion wollen wir jetzt zusammenbringen, was zusammen gehört.“Und das, so Mayer, „für unsere Mitglieder und Kunden, für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, für die Region Allgäu/Oberschwaben“. Es gebe Gemeinsamkeiten wie Gesundheit, Vertriebs-, Ertrags- und Kapitalstärke sowie ein ähnliches Leitbild.
Wenn die Bankvertreter am 22. und 23. Mai es genehmigen, so Mayer, dann werde mit sieben Hauptstellen, 17 Geschäftsstellen, sechs SBStellen und einer Online-Filiale gestartet. Josef Hodrus und Stefan Scheffold würden Vorstandssprecher, Georg Kibele und Werner Mayer Vorstandsmitglieder. „Wir bleiben hier vor Ort“, versprach Mayer und nannte den 23. Juli als den Tag, an dem „die technische Fusion und die Zusammenlegung der Konten und Bilanzen vollzogen werden soll“.
Abschließend sang Vorstand Josef Hodrus das hohe Lied auf die Genossenschaftsbanken und glaubte, dass man deren „urdemokratische Rechtsform“erfinden müsse, wenn es sie noch nicht geben würde. Auch in Zukunft wolle man versuchen, die guten Verbindungen zu den Kunden und Mitgliedern zu halten und das Beste aus allem zu machen. Zusammenfassend sagte Hodrus: „Nach der Fusion werden vier Vorstände darauf aufpassen, dass die Volksbank eine zuverlässige Bank bleibt.“
Dann ehrte Josef Hodrus langjährige Mitglieder. Imre Dunst, Georg Hirenbach und Rudolf Pfeffer für 50 Jahre Treue, Hubert Haas für 60 Jahre Zugehörigkeit. Den musikalischunterhaltsamen Teil lieferte die Gruppe „Just Voices“mit fetzigen Liedern aus der Rock’n’Roll-Kiste.