Wolfgang Ambros
Der Mann ist schon zu Lebzeiten eine Legende. Wolfgang Ambros, in der Alpenrepublik als „Godfather des Austropop“verehrt, steht seit über 40 Jahren auf der Bühne – nicht nur in seiner Heimat. Zwar feiert der Musiker am Sonntag seinen 65. Geburtstag. Aber von Rente will der frisch Verheiratete nichts hören, der zurzeit durch Deutschland und Österreich tourt. Im Februar erst hat Ambros mit seiner Lebensgefährtin Uta (51) in seiner Tiroler Wahlheimat Waidring den Bund fürs restliche Leben geschlossen. Ein neuer Impuls im Leben des eher grantigen Typs, dem wegen einer angeborenen Rückgratverkrümmung vor wenigen Jahren der Rollstuhl drohte. Eine Wirbelsäulen-Operation bewahrte ihn 2014 vor diesem Schicksal.
Rückschläge gab es im Leben des Hobby-Skilehrers einige – einen Feuerunfall, eine Krebserkrankung, einen schweren Bootsunfall, eine Malariaerkrankung und einen Autounfall hat er schon überlebt. „Katzen haben sieben Leben, ich habe offenbar zwölf“, sagte Ambros einmal. Und es gab auch einiges zu feiern. Die Deutschen kennen den Sohn eines Lehrer-Ehepaars aus Wolfsgraben bei Wien seit dem genial-düsteren „Es lebe der Zentralfriedhof“(1975). Unvergessen bleibt aber vor allem: „Am Freitog auf’d Nocht montier’ i die Schi...“So beginnt die immergrüne Hymne aufs „Schifoan“. In Waidring hielt es ihn nicht nur wegen des Schnees, sondern auch als Betreiber einer Disko, in deren Gebäude er heute lebt.
Abschied genommen hat Ambros aber vom „Watzmann“. 1972 war die Urversion des Kult-Musicals entstanden. Hunderte Male hatten Ambros und seine Band seitdem die umjubelte Alpen-Saga aufgeführt. Damit ist Schluss. Und selbst wenn er doch mal in Rente gehen sollte, sein Sohn aus erster Ehe setzt die Familientradition fort – als Schlagzeuger bei Österreichs Erfolgsband „Seiler und Speer“.
Matthias Röder, dpa