Der Kreis schließt sich
Die Stuttgarter Hip-Hopper Freundeskreis wagen ein Comeback
Mit Wortspielen ist das ja immer so eine Sache. Meist wirken sie ungelenk und bemüht. Meist bewirken sie eher das genaue Gegenteil. Doch in diesem Fall kommt man einfach nicht daran vorbei. Denn dass sich im Sommer ein Kreis schließen wird, kann wohl niemand von der Hand weisen. 20 Jahre nach der Veröffentlichung ihres Debütalbums „Quadratur des Kreises“und zehn Jahre nach ihrem Abschiedskonzert wagt die Stuttgarter HipHop-Band Freundeskreis ein Comeback. Unter anderem sind sie in Wien, München, Stuttgart und Hamburg zu sehen.
Genau darauf scheinen die alteingesessenen Freundeskreis-Fans gewartet zu haben. In Internetforen überschlugen sich die User vor Vorfreude. Kaum verwunderlich, dass in weniger als drei Stunden alle 6500 Karten für die erste angekündigte Show verkauft waren. Die große Begeisterung ist sicherlich auf viele Hip-Hop-Nostalgiker zurückzuführen, die in den 1990er-Jahren mit Bands wie Freundeskreis, Blumentopf oder den Fantastischen Vier aufgewachsen sind und sich heute gerne an ihre Jugend im Stuttgarter Kessel zurückerinnern.
Mit viel gutem Willen kann die Vorfreude auf Freundeskreis aber auch als Sehnsucht nach dem klassischen Hip-Hop gedeutet werden, bei dem viel Wert auf Lyrik, Tiefgang und Werte gelegt wird. Mit Freundeskreis könnte wieder die RapFraktion gestärkt werden, bei der es nicht nur um Sexismus, Hasstiraden und Geschlechtsteile geht. Die Lust auf den wahren deutschen Hip-Hop ist groß. Mit Klassikern wie „A-NN-A“oder „Esperanto“darf sich der Kreis gerne schließen.
Bereits ausverkauft sind die Konzerte am 28. und 29. Juni beim Mercedes-Benz-Museum in Stuttgart. Zu Redaktionsschluss waren für die Auftritte der Combo am 25. Juni und 5. Juli beim TollwoodFestival in München noch Karten erhältlich.