IS reklamiert Morde von London für sich
52-jähriger Täter war ein vorbestrafter Gewalttäter – Große internationale Anteilnahme
LONDON - Gut 24 Stunden nach dem Terroranschlag von London hat Scotland Yard am Donnerstagnachmittag den Namen des Täters veröffentlicht. Khalid Masood (52) war am Mittwoch mit einem geliehenen Geländewagen über den Gehsteig der Westminster Bridge gerast. Dabei kamen eine junge Lehrerin und Mutter sowie ein US-Tourist ums Leben. 29 Menschen wurden teils lebensgefährlich verletzt. Auf dem Parlamentsgelände tötete Masood mit einem Messer einen Polizisten. Der Beamte, ein Familienvater, war unbewaffnet, als der Attentäter ihn attackierte. Masood wurde dann mit drei Schüssen aufgehalten und getötet.
Der Täter wurde laut Polizei in der südostenglischen Grafschaft Kent geboren und war wegen Sachbeschädigung, Besitz eines Messers sowie schwerer Körperverletzung vorbestraft. Nach seinem Umzug ins mittelenglische Birmingham, das als Zentrum des Islamismus gilt, geriet er ins Visier der Terrorbekämpfer des Inlandsgeheimdienstes MI5, berichtete Premierministerin Theresa May dem Unterhaus. Masood sei aber „eine Randfigur“gewesen und aktuell nicht beobachtet worden. Offenbar beging Masood den Anschlag allein. Auf der Suche nach Kontaktpersonen wurden jedoch sechs Wohnungen durchsucht und acht Männer vorläufig festgenommen.
Die Terrormiliz „Islamischer Staat“(IS) hat derweil die Londoner Morde für sich reklamiert. Einer ihrer „Soldaten“habe die Operation ausgeführt, meldete das IS-Sprachrohr Amak am Donnerstag.
Die Tat löste international Bestürzung aus. Die Queen sprach ihr Mitgefühl aus, das britische Parlament gedachte der Opfer. Paris schaltete die Beleuchtung des Eiffelturms ab, das Brandenburger Tor in Berlin wurde in den Farben der britischen Flagge angestrahlt.