Bauch, Beine, Po, Sofa
Viele Männer kennen das: Trotz exzessiver fünfstündiger Bauch-Beine-Po-Übungen jeden Abend will der Körper einfach nicht straffer werden. Ein Riesenproblem, Vulkanausbrüche und Erdogäne sind ein Klacks dagegen. Manche Männer konzentrieren sich deshalb lieber auf ihren Bi-, wenn nicht sogar Trizeps, exakter gesagt das Maßkrugstemmen und bringen es dort zu beachtlichen, gesellschaftlich leider nicht honorierten Leistungen. Junge Frauen haben es noch schwerer: Viele von ihnen arbeiten 24 Stunden am Tag verbissen an ihrer Optik, inzwischen soll es sogar Gymnastikübungen für Ohrläppchen, Kniekehlen und Zehenzwischenräume geben. Am Ende des Monats stellen sie dann fest: Heidi Klum hat doch den besseren Chirurgen, und Männer kann man durch Aussehen nicht ändern.
Ab einem gewissen Alter steht man figurativ über den Dingen, und es tut gut, dass in Berlin, also dort, wo vor 200 Jahren der erste Turnclub gegründet wurde, soeben der erste deutsche Sofasportverein aufmachte. Der SSV findet, die Entspannung, die man auf einem Sofa finde, sei für das Gros der Bevölkerung ein wichtiger Gegenpol zur hektischen Berufswelt. Und: „Man findet diese Ruhe vermutlich eher auf dem Sofa als auf dem dreckigen Fußboden schummriger Yogaläden.“Da hat der SSV sicher recht. Übrigens ist Sofasport verflucht anstrengend: 71 Kalorien verbraucht man pro Sitzstunde, 20 beim Trinken, um das Flüssige auf Körperwärme zu bringen, sogar 500 beim Sofaspringen. Kinder finden Hüpfen toll, und sollen wir sie nicht zur Bewegung ermuntern? Also auf ins Möbelhaus, Sofas kaufen. (zak)