Auf leisen Pfoten - Raubtiere im Alpenraum
Neue Inatura Sonderausstellung eröffnet am 23. März in Dornbirn
DORNBIRN (lz) - Am 23. März eröffnet die Inatura Erlebnis Naturschau in Dornbirn ihre neue Sonderausstellung „Auf leisen Pfoten – Die Raubtiere des Alpenraums“. Damit greift die Inatura ein aktuelles Thema auf. Denn auf leisen Pfoten kehren, leider nicht ohne Hindernisse und Probleme, Luchs, Wolf, Bär, aber auch die Wildkatze in den Alpenraum zurück. Welche Interessenkonflikte es dabei gibt und warum diese auftreten, kann das Publikum interaktiv und spielerisch erfahren.
Raubtiere wie Luchs, Wolf, Bär oder Wildkatze siedeln sich wieder im Alpenraum an. Grund genug, sich in der Inatura mit diesen sagenumwobenen, faszinierenden aber auch gefürchteten Tieren einmal intensiver auseinanderzusetzen. Anfang des 19. Jahrhunderts noch ausgerottet – die letzten Abschüsse von Bären in Bayern und Österreich gehen auf die Zeit um 1840 zurück, Luchsen und Wölfen erging es ähnlich – hat sich unsere Geisteshaltung und somit auch das Blatt gewendet. Bei vielen Menschen wuchs das Verständnis rund um die ökologische Bedeutung von Raubtieren. Die größeren Waldgebiete, auf welche die meisten dieser Beutegreifer angewiesen sind, haben sich vom vielerorts vorherrschenden Kahlschlag um 1900 erholt und profitieren von der Rückkehr von natürlichen Feinden von Rotund Reh- aber auch Steinwild. Allerdings bergen unsere Freizeitinteressen in der unberührten Natur unserer Wälder und Berge sowie die Alpwirtschaft doch erhebliches Konfliktpotenzial, welches es zu bewältigen gilt.
Gerade die neue Ausstellung kann zumindest ansatzweise dazu beitragen, Ängste abzubauen und Konflikte zu entschärfen oder zu vermeiden. „Wenn man ganz konkret die Reviergröße und den Wanderradius eines Bären aufzeigt und diese dann auf Vorarlberg umlegt, erkennt man einfach, dass ein männlicher Bär ab und an bei uns durchwandern wird. Man sieht auch sofort, dass nicht unendlich viel Platz für „zu viele“zum Beispiel Bären in einem Land wie Vorarlberg vorhanden ist“, erklärt Ruth Swoboda, Naturwissenschaftliche Direktorin der Inatura.
Mit dieser anschaulichen Art versucht die Ausstellung auch beim Thema Raubtiere folgende Fragen zu beantworten: Was macht diese Raubtiere aus? Wie jagen und überleben diese Säuger in ihren Revieren? Welche Bedürfnisse und Ansprüche an ihre Gebiete haben sie? Wie sieht die Nahrungspalette aus – was und wann fressen Raubtiere wirklich? Wie erkennt und wie deutet man ihre Spuren? Welche Interessenkonflikte gibt es und warum? Wo und wie verläuft für uns der Grat zwischen Akzeptanz und Ablehnung, zwischen Faszination und Furcht vor diesen Geschöpfen? Ist eine Koexistenz mit dem Menschen in unseren Gefilden wieder möglich? Welche Probleme könnten auftreten?
Die neue Sonderausstellung ist ein weiteres gutes Beispiel für das Selbstverständnis der Inatura in punkto Vermittlung von Naturwissen, heißt es vonseiten des Veranstalters. Hoher Informationswert, Interaktivität und niederschwelliger, spielerischer Zugang zu naturwissenschaftlichen Fakten sind seit jeher die Eckpfeiler des Hauses. „Egal ob Krähenvögel, Schmetterling, Biber oder nun Bär, Luchs und Wolf, es geht uns immer darum, fundierte Fakten zu präsentieren. Nur so können wir möglichst vielen Menschen ermöglichen, sich eigene Meinungen zu oft konfliktbeladenen und emotionalen Themen zu bilden. Und je mehr Menschen eine eigene Meinung haben, umso weniger Menschen müssen sich verrückt machen lassen“, führt Ruth Swoboda aus.
Imposante Präparate, interaktive Spiele und Inhalte zum Staunen, Nachdenken, aber auch Lachen erwarten das Publikum ab dem 24. März bis Februar 2018 in der neuen Sonderausstellung.
Mehr Informationen gibt es im Internet unter ●» www.inatura.at