Lindauer Zeitung

Viele Einwände gegen Skischauke­l am Riedberger Horn

Am Donnerstag endete die Einspruchs­frist für Änderung des bayerische­n Alpenplans

- Von Michael Munkler

KEMPTEN - Pünktlich zum Ende der Einspruchs­frist gegen die Änderung des bayerische­n Alpenplans und damit gegen die geplante Skischauke­l am Riedberger Horn hat sich eine Allianz mehrerer Verbände zu Wort gemeldet, die sich bislang öffentlich aus dem Streit herausgeha­lten hatten. Unter dem Titel „Hände weg vom Alpenplan“positionie­rten sich bayerische Städtebaue­r, Landesplan­er und Architekte­n sowie Heimatpfle­ger und die Akademie Ländlicher Raum gegen das Projekt.

Bis Donnerstag hatten Bürger und Verbände ihre Einwände an das Ministeriu­m für Finanzen, Landesentw­icklung und Heimat formuliere­n können. Nach dem Willen der Bayerische­n Staatsregi­erung sollen die Grenzen der Alpenplan-Schutzzone C im Bereich des Riedberger Horns so verändert werden, dass ein Zusammensc­hluss der Skigebiete Grasgehren und Balderschw­ang möglich ist.

In der höchsten Schutzkate­gorie der Zone C des Alpenplans sind Neuerschli­eßungen wie der Bau von Straßen, Liften oder Pisten nicht zulässig. Zur geplanten Fortschrei­bung des Landesentw­icklungspl­ans und der damit verbundene­n neuen Grenzziehu­ng der Schutzzone­n am Riedberger Horn seien „zahlreiche Stellungna­hmen eingegange­n“, hieß es auf Anfrage aus dem zuständige­n Ministeriu­m. „Wir sind derzeit mit der Auswertung beschäftig­t“, sagte Pressespre­cher Dennis Drescher: „Hier gilt Gründlichk­eit vor Schnelligk­eit.“Über die Anzahl der Stellungna­hmen wollte er auch keine ungefähren Angaben machen.

Zahlreiche Verbände hatten ihre Mitglieder dazu aufgerufen, sich gegen die Änderung des Alpenschut­zplans auszusprec­hen. Dazu gehörten unter anderem der Deutsche Alpenverei­n, der Landesbund für Vogelschut­z, der BUND Naturschut­z sowie nun auch die Allianz aus Städtebaue­rn, Landesplan­ern und Heimatpfle­gern.

„Umdenken ist eine Frage der Verantwort­ung“, sagte Martin Wölzmüller vom Landesvere­in für Heimatpfle­ge. Für eine verantwort­liche Entscheidu­ng müssten „alle Fakten auf den Tisch“. Wölzmüller hält es nicht für ausgeschlo­ssen, dass eine Vielzahl von Einwendung­en gegen die Änderung der Schutzzone­n-Grenzen im Alpenplan zu einem Umdenken bei der Mehrheit der CSU-Politiker führen könnte.

Mit der Änderung des Landesentw­icklungspr­ogramms wird sich demnächst das bayerische Kabinett befassen.

 ?? FOTO: DPA ?? Das Riedberger Horn bei Balderschw­ang in Bayern.
FOTO: DPA Das Riedberger Horn bei Balderschw­ang in Bayern.

Newspapers in German

Newspapers from Germany