Waffenrechtsreform und Bürokratie machen Jägern das Leben schwer
ROTHENBURG (lby) - Ein verschärftes Waffenrecht, viel Bürokratie und der Wolf machen den Jägern in Bayern das Leben schwer. Immer weniger Menschen wollten noch eine Jagdpacht übernehmen, sagte der Präsident des Bayerischen Jagdverbands, Jürgen Vocke (Foto: dpa), vor dem Landesjägertag am Freitag in Rothenburg ob der Tauber. Beim Jägertag will der Verband eine Resolution beschließen, in der die Politik aufgefordert wird, „für ein Waffenrecht Sorge zu tragen, das die öffentliche Sicherheit gewährleistet und zugleich das Ehrenamt des heimischen Schützenwie Jagdwesens durch die Vermeidung unnötigen Verwaltungsaufwands sowie unnötiger Einschränkungen für legale Waffenbesitzer fördert“. Vocke sagte mit Blick auf umgesetzte oder geplante Verschärfungen im Waffenrecht: „Man will Terroristen und Kriminelle treffen, aber in Wirklichkeit trifft man nur die Privaten.“Als Beispiel nannte er psychologische Tests für Waffenbesitzer: Die EU-Mitgliedstaaten müssen darüber bald entscheiden. „Kein Krimineller geht zu so einem Test, bevor er eine Tat begeht“, sagte Vocke. Die weit überwiegende Zahl der Straftaten mit Schusswaffen werde zudem mit illegalen Waffen verübt. Ein weiteres Ärgernis aus Sicht der Jäger: Hobbyjäger dürfen kein Wasserstoffperoxid mehr benutzen, um Schädel von Tieren haltbar zu machen – „weil man damit Sprengstoff herstellen könnte“, sagt Vocke. Auch eine veränderte Landwirtschaft, in der immer weniger Hasen und Fasane überleben können, sowie die in Bayern wieder heimisch werdenden Wölfe machten die Jagd unattraktiv, sagte Vocke.