Unmut über Heckenschnitt am Friedhof
Gemeinderat diskutiert über Bauhofaktion: Nur zehn Zentimeter von Haselsträuchern übrig.
SIGMARSZELL (hipp) - Bürger haben Sigmarszells dritte Bürgermeisterin Roswitha Richter-Gottschalk auf eine Hecke am Rand des Bösenreutiner Friedhof angesprochen, die von Bauhofmitarbeitern bereits vor einem Jahr abgesägt wurde. Gemeindechef Jörg Agthe stellte in der jüngsten Ratssitzung dazu fest, dass damals nicht nach Anweisung gearbeitet worden ist. Er habe den Auftrag gegeben, die Haselsträucher auf einen Meter Höhe zu kürzen. Und dann feststellen müssen, dass nur noch zehn Zentimeter übrig geblieben waren.
Bauhofleiter Norbert Hiller habe ihm zu dem Vorgehen erklärt, dass es sich bei dem Gebüsch um Wildwuchs handele und man am besten auch die Wurzelstöcke entfernen und eine neue Buchenhecke pflanzen sollte, so Agthe. Richter-Gottschalks Fazit zu dem eigenmächtigen Handeln: „Das kann eigentlich nicht sein, dass der Bauhof bestimmt.“Zweiter Bürgermeiser Paul Breyer meinte ironisch: „Das machen die halt immer so.“
Es war ein dezenter Hinweis auf das Jahr 2010, als die gemeindlichen Mitarbeiter mit einer Abholzaktion auf dem Sigmarszeller Friedhof für Unmut bei den Bürgern gesorgt hatten. Der Auftrag des damaligen Bürgermeisters Walter Matzner lautete, die Bäume auszulichten. Von Bäume fällen war keine Rede. Ratsmitglied Rainer Schmidt kommentierte die gestalterischen Alleingänge mit den Worten: „Gott sei dank haben wir keine Betonbauer im Bauhof.“
Nicht alle Bösenreutiner Friedhofsbesucher sind übrigens traurig über die Beseitigung des Gebüschs. „Um das ist es nicht schade“, meinte eine Frau, die grade am Richten eines Grabes war. Eine Weiterführung der Buchenhecke, wie sie auf der anderen Seite der Zugangstreppe angelegt ist, wäre sicher eine gute Sache.