Die Kritik wurde bisher nie gehört

Zum Streit über die Therme: Die Argumente der BI-Eichwald sind in die Kritik geraten. Deshalb zusammengefasst zur Erinnerung die relevanten Daten: Strandlänge gekürzt von 560 auf 300 Meter, Freiwasserflächen gekürzt von 2300 auf 800 Quadratmeter, wobei das 50-Meter-Becken nur noch fünf statt acht Bahnen hat und nicht mehr geheizt ist, die sogenannte Solarheizung ist die Sonne. Die Liegewiese reduziert von 22 000 auf 18 000 Quadratmeter.

Ein Teil dieser Fläche befindet sich im jetzigen Eichwald, eingeklemmt zwischen Thermengebäude, Eichwaldstraße und Nachbargrundstück. Die Situation hier ist wie folgt: Beim Thermengebäude ist der Eingang zum Strandbad, dort auch WCs, Duschen und Geräteschuppen. Anschließend durch einen Stabgitterzaun abgetrennt 400 Fahrradplätze. Hier ist keine Minute Ruhe. Nördlich grenzt Wiese auf 140 Meter Länge an Eichwaldstraße mit circa 50 Parkplätzen, als Schallschutz ist eine Hecke mit Böschung geplant. Dennoch ist hier ständiger Betrieb. Dieser Bereich umfasst circa 2500 Quadratmeter, außerdem ist er total im Schatten der Bäume. Mit dem ganzen Umtrieb kann dies keine Liegewiese sein, d.h. von den 18 000 Quadratmetern bleiben noch circa 15 500. Auf dieser Restfläche sind Kinderspielbereich, Volleyballplatz, Kiosk mit Terrasse und Surfbereich zusammen mit einem Flächenbedarf von circa 2000 Quadratmetern, das heißt es bleiben netto für die Liegewiese 13 500 Quadratmeter. Durch die Vielfachnutzung hat diese Wiese so gut wie keine Ruhezone mehr. Es ist ein Rummelplatz. Im jetzigen Bad sind Spielund Ruhezonen weit voneinander getrennt.

All dies wurde unmittelbar bei der Präsentation der Therme am 25. September 2015 im Strandbad erkannt, kritisiert und seit dieser Zeit mit zahlreichen Leserbriefen immer wieder bemängelt. Mit Ausnahme von minimalsten Zugeständnissen hat sich seither nichts geändert. Da muss sich die Verwaltung nun nicht wundern, dass sich eine Bürgerinitiative gründet, die das Bad in der jetzigen Form erhalten will.

Grundsätzlich ist eine Therme mit Sauna für einen Winterbetrieb der Lindauer Badekultur unter Würdigung der Finanzierung für Lindau eine gute Sache. Jedoch nicht mit der Dominanz der Therme, einem kleinen Strandbad und dem verkleinerten 50-Meter-Becken. Nicht zu vergessen die gestaffelten Eintrittspreise für Strandbad, Hallenbad usw. Ich sehe deshalb die BI-Eichwald als Chance, um Zeit zu gewinnen, die man für weitere Denkansätze braucht, für ein neues Konzept, an dessen Ende wirklich ein Bürger-/ Familienbad steht. Das Argument der Kosten (Preisbindung des Generalunternehmers) darf bei einem Projekt das 30 bis 40 Jahre Bestand haben muss, nicht gelten. Ich bin für die BI-Eichwald. Heinrich Spitzweck, Lindau