Ein Hund kostet nun 70 statt 50 Euro
Die Stadt Lindenberg erhöht nach 20 Jahren die Hundesteuer
LINDENBERG - In Lindenberg sind derzeit 365 Hunde gemeldet. Deren Halter müssen ab 1. Januar 2018 tiefer in die Tasche greifen als bisher. Der Stadtrat hat mit einer Gegenstimme eine Erhöhung der Hundesteuer beschlossen. Wer einen Vierbeiner besitzt, zahlt künftig 70 statt 50 Euro pro Jahr. Für die Halter mehrerer Tiere wurden zusätzlich neue Staffelungen eingeführt. „Die Anpassung ist zeitgemäß“, sagte Kämmerin Birgitt Richter. Die derzeit gültige Satzung ist von 1997 und wurde lediglich 2002 auf Euro-Beträge angepasst.
Bislang gab es in Lindenberg lediglich zwei Sätze: Jeder Hund hat 50 Euro gekostet, jeder Kampfhund schlug mit 250 Euro zu Buche. Künftig kostet jeder erste Hund 70 Euro, jeder zweite 150 Euro und jeder weitere 250 Euro. Für einen Kampfhund werden 800 Euro fällig – wobei es derzeit davon keinen in der Stadt gibt, so Richter.
Dass die Erhöhung notwendig ist, daran ließen die Räte quer durch alle Fraktionen keinen Zweifel. „Für viele Leute ist es ein Ärgernis, was der Hund übrig lässt“, sagte CSU-Sprecher Ludwig Gehring. Das zu beseitigen, koste die Stadt schließlich Geld. Er schlug jetzt schon vor, die Sätze in fünf Jahren wieder zu überprüfen. Auch Thomas Kühnel (Grüne) sagte, man solle „nicht wieder 20 Jahre warten“.
Zur Erarbeitung der neuen Sätze hatte sich die Verwaltung bei Nachbargemeinden wie Weiler-Simmerberg, Lindau, Oberstaufen oder Opfenbach umgehört. Bei denen kostet im Schnitt der erste Hund 61 Euro, der zweite 100, der dritte 147 und ein Kampfhund 624 Euro. Die Stadt Lindenberg liegt also künftig über dem Durchschnitt. Allerdings merkte die Kämmerin an, dass die Sätze der anderen im Schnitt auch schon zehn Jahre alt sind. Der eine oder andere werde sicherlich auch bald erhöhen, ist sie sich sicher.
Kostenpflichtig ist jeder Hund ab einem Alter von vier Monaten. Die Halter sind verpflichtet, das Tier innerhalb von zwei Wochen im Rathaus anzumelden. Derzeit sind 365 Hunde bei der Stadt registriert (davon 38 Zweithunde), wobei Richter davon ausgeht, dass es eine nicht unerhebliche Dunkelziffer gibt. Seinen Hund nicht zu melden, sei „kein Kavaliersdelikt“. Es droht eine Strafe von bis zu 5000 Euro, sagte sie auf Nachfrage unserer Zeitung. Die Stadt setze „auf erhöhte Sozialkontrolle, dass es auffällt, wenn einer keine Hundemarke trägt“.
Weiterhin steuerfrei sind Hunde, die für Organisationen wie Rotes Kreuz oder Johanniter im Einsatz sind, Blindenhunde oder Schäferhunde. In Lindenberg trifft das laut Richter derzeit auf sieben Vierbeiner zu.
Die Gegenstimme kam von Klaus Burkhard. Er finde den Satz für den Zweithund zu hoch, sagte er.