Islanders haben den ersten Matchpuck
EV Lindau steht dicht vor der zweiten bayerischen Eishockeymeisterschaft.
LINDAU - In einem hochklassigen Spiel der Finalserie um die bayerische Eishockeymeisterschaft haben die EV Lindau Islanders am Sonntagabend den EHC Waldkraiburg zum zweiten Mal besiegt. Vor rund 1150 Zuschauern in der Eissportarena im Eichwald hieß es am Ende 2:0 (0:0, 0:0, 2:0). Nun kann die Mannschaft von EVL-Coach Dustin Whitecotton am Freitag beim dritten Aufeinandertreffen in Waldkraiburg bereits das Meisterstück perfekt machen.
Um 19.47 Uhr gab es kein Halten mehr: Frenetisch schwenkten die eingefleischten EVL-Anhänger ihre Fanschals und waren außer sich vor Freude. Auf der VIP-Tribüne standen jubelnde Zuschauer und applaudierten den Spielern auf der Eisfläche. Die wiederum umringten sofort nach Spielschluss EVL-Goalie Korbinian Sertl, herzten ihn und drehten anschließend Ehrenrunden. Vorbei waren zu diesem Zeitpunkt mehr als zwei Stunden Anspannung pur auf den Zuschauerrängen und den Spielerbänken beider Finalkontrahenten.
Wohl nur ganz selten hat man in den vergangenen Jahren im Eichwald eine so intensive geführte Partie erlebt wie am gestrigen Sonntagabend. „Das war überragender Eishockeysport. Heute sah man zwei gleichstarke Mannschaften“, befand auch Marc Hindelang. Neben dem Vereinsvorsitzenden Bernd Wucher am Treppenaufgang zum VIP kauernd, verfolgte der EVL-Präsident zwei torlose Drittel, die spielerisch jedoch alles boten, was das Herz des Eishockeyfans begehrt.
Die Entscheidung in einem Spiel, in welchem zwei überragende Torhüter bis wenige Minuten vor Schluss keinen Treffer des Gegners zuließen, bahnte sich in der 54. Minute an. Nach einem Querpass des auf der linken Seite ins Walkraiburger Drittel stürmenden Troy Bigam legte Simon Klingler auf den besser postierten Zdenek Cech ab. Der fackelte nicht lange und donnerte die Scheibe an Gästegoalie Björn Linda vorbei zum 1:0 in die Maschen.
2:12-Minuten vor Ende der regulären Spielzeit nahm der EHC die Auszeit – und Linda vom Eis. Nachdem kurz darauf Lubos Sekula wegen Stockschlag auch noch eine ZweiMinuten-Strafe kassierte (noch waren 1:44-Minuten zu spielen), stürmten die EHC-Löwen das Lindauer Tor. Doch plötzlich, wie von Zauberhand, knallte der Puck in entgegengesetzter Richtung gegen die Bande und zischte, gleich einer Billardkugel, im richtigen Winkel zielsicher in Richtung des leerstehenden Walkraiburger Gehäuses – um 17 Sekunden vor Spielschluss zum 2:0 für Lindau über die Torlinie zu gleiten.