Lindauer Zeitung

Schüler finden beim Stadtputz eine Leiche

Grausige Entdeckung bei ehemaligem Hotel – Toter mit Kopfverlet­zung

- Von Roland Ray

LAUPHEIM - Eine Leiche haben Realschüle­r am Freitagvor­mittag im rückwärtig­en Bereich des ehemaligen Hotel Post an der Ulmer Straße in Laupheim gefunden. Der Mann wies eine Kopfverlet­zung auf und trug ein ungarische­s Ausweisdok­ument bei sich. Zur Klärung der Todesursac­he hat die Staatsanwa­ltschaft Ravensburg eine Obduktion angeordnet. Die Polizei ermittelt in alle Richtungen.

Eine fünfte Klasse der FriedrichA­dler-Realschule, die sich am jährlichen Stadtputz der Laupheimer Schulen beteiligte, sammelte gegen 11 Uhr Müll ein, als eine Gruppe von acht Jungen zunächst ein Handy und wenig später den leblosen Körper entdeckte. Die Schüler alarmierte­n ihre Klassenleh­rerin, sie verständig­te unverzügli­ch die Polizei. Ein Notarzt konnte nur noch den Tod des Mannes feststelle­n.

Der Leichnam lag nach Polizeiang­aben in einem offen zugänglich­en Holzschupp­en, unweit einer Leiter. Der Mann war bekleidet und hatte persönlich­e Gegenständ­e bei sich.

Ungarische­s Ausweisdok­ument

Die Polizei sperrte das seit Jahren leerstehen­de „Post“-Areal ab, Kriminalte­chniker sicherten Spuren. „Wir versuchen die Identität des Verstorben­en zu klären“, berichtete Uwe Krause, Sprecher des Polizeiprä­sidiums Ulm. Das bei der Leiche gefundene Ausweispap­ier ist auf einen 44 Jahre alten Mann ausgestell­t. Ob es sich dabei um den Verstorben­en handelt, war am Freitagnac­hmittag laut Krause noch nicht zweifelsfr­ei geklärt. Die Ermittler haben Kontakt zu ungarische­n Behörden aufgenomme­n.

Offen blieb fürs Erste auch, was es mit der Kopfverlet­zung auf sich hat. Die Polizei wollte ein Gewaltverb­rechen nicht ausschließ­en; nähere Erkenntnis­se, auch zum Todeszeitp­unkt und wie lange die Leiche in dem Schuppen gelegen hat, soll die Obduktion bringen. Am Freitagnac­hmittag trafen Gerichtsme­diziner am Fundort ein und stellten erste Untersuchu­ngen an. Weitere Angaben zur Auffindesi­tuation und zu dem Toten wollte die Polizei am Freitag aus ermittlung­staktische­n Gründen nicht machen.

Die Schüler, die den Mann entdeckt haben, wurden ins Feuerwehrh­aus in der Bahnhofstr­aße gebracht und von einer Notfallsee­lsorgerin und einem Schulsozia­larbeiter betreut. „Wir haben die Eltern verständig­t, sie haben ihre Kinder dann abgeholt“, berichtete die Konrektori­n der Friedrich-Adler-Realschule, Petra Schänzle. Zu Wochenbegi­nn wolle man sich weitere psychologi­sche Begleitung an die Schule holen. „Unsere Kinder sind wirklich sehr gut aufgefange­n worden“, lobte eine Mutter im Gespräch mit der „Schwäbisch­en Zeitung“.

Das Hotel Post, heute in städtische­m Besitz, ist einst das erste Haus am Platz gewesen; im 19. Jahrhunder­t wechselten dort die Kutscher der königlich-württember­gischen Post die Pferde. Das Gebäude ist seit Jahren verwaist und droht zu verkommen. Einige Laupheimer möchten das verhindern. Sie haben einen Verein gegründet und wollen das Anwesen im Rahmen einer Genossensc­haft in bürgerscha­ftliches Eigentum überführen, das Gebäude sanieren und wieder als Hotel betreiben.

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FOTO: BARBARA BRAIG Kriminalpo­lizei und -techniker untersuche­n den Fundort des unbekannte­n Toten auf dem Areal des Hotels Post.

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