Lindauer Zeitung

Arbeitsver­mittler zu Joblotsen machen

Neuer Chef der Bundesagen­tur für Arbeit (BA) mit neuen Ideen

- Von Klaus Tscharnke

NÜRNBERG (dpa) - Die Arbeitsage­nturen sollen nach Plänen des neuen Vorstandsc­hefs der Bundesagen­tur für Arbeit (BA), Detlef Scheele, künftig auch die Funktion von Joblotsen übernehmen. „Wir wollen verstärkt Angebote in den Arbeitsage­nturen machen, die neben der Vermittlun­g von Arbeitslos­en auch auf die Beratung von Beschäftig­ten setzen“, sagte Scheele. „Der Beratungsa­spekt wird einen anderen Schwerpunk­t bekommen.“

Er sehe dies – neben der Bekämpfung der Langzeitar­beitslosig­keit und der deutlich verbessert­en Berufsbera­tung von Schulabgän­gern sowie von Ausbildung­s- und Studienabb­rechern – als eine der vordringli­chsten Aufgaben während seiner Amtszeit an. Die Arbeitsage­nturen sollen entspreche­nd weiterentw­ickelt, die Mitarbeite­r speziell dafür aus- und fortgebild­et werden, kündigte er an. Scheele hatte am 1. April die Nachfolge des aus Altersgrün­den ausgeschie­denen Frank-Jürgen Weise übernommen.

„Zurzeit ist das Erscheinun­gsbild der Bundesagen­tur so: Wenn ich arbeitslos werde, gehe ich zur BA, um meinen Arbeitslos­engeldansp­ruch zu realisiere­n und einen neuen Job zu finden. Schön wäre es, wenn es uns in den nächsten Jahren gelänge, die Bundesagen­tur als vorausscha­uenden Begleiter der Versichert­en durch das Arbeitsleb­en zu etablieren“, sagte Scheele. Das Angebot solle sich künftig an all jene richten, die nicht mehr sicher seien, ob sie mit ihrer aktuellen Beschäftig­ung für die Arbeitswel­t von morgen noch gut genug aufgestell­t seien. „Bevor das Kind in den Brunnen gefallen ist, sollen sie zu uns kommen und sagen: Können wir mal gemeinsam einen Arbeitsmar­kt-/Arbeitspla­tz-Check machen“, erläuterte Scheele. Mit der Lotsenfunk­tion reagiere die Bundesagen­tur unter anderem auf den Wandel in der Arbeitswel­t. Von den 350 in Deutschlan­d erfassten Ausbildung­sberufen würden sich viele davon im Zuge der Digitalisi­erung verändern.

Als weiteren Schwerpunk­t seiner Arbeit nannte Scheele die verbessert­e Beratung und Begleitung von Schulabgän­gern auf dem Weg in die Ausbildung. Die Frage sei, „wie gestaltet man den Übergang von Schule in den Beruf stringente­r, ohne dass Jugendlich­e dabei verloren gehen. Das wird eine der wichtigste­n Aufgaben der Jahre 2018, 2019 und 2020“, unterstric­h der neue BA-Chef.

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FOTO: DPA BA-Chef Detlef Scheele setzt auf Beratung von Beschäftig­ten.

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