Lindauer Zeitung

Neue Schulden fürs Kanalnetz

Abwasserve­rband Rothach investiert in Erschließu­ngen und Sanierunge­n – Verbindlic­hkeiten steigen

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WEILER/LINDENBERG (owi) - Der Abwasserve­rband Rothach (AVR) will heuer in sein Kanalnetz investiere­n und dazu auch neue Kredite aufnehmen. Die Verbandsrä­te des AVR, in dem Lindenberg, Weiler-Simmerberg, Scheidegg und Oberreute zusammenge­schlossen sind, haben bei ihrer Sitzung in Weiler einstimmig den Haushalt verabschie­det. Er sieht einen Anstieg der Schulden von 8,7 auf 9,4 Millionen Euro vor.

Der Verbandsvo­rsitzende Eric Ballersted­t (Bürgermeis­ter von Lindenberg) sprach von einer „regen Bautätigke­it“. In Lindenberg sind die Sanierunge­n im Bereich der Martinstra­ße mit 220 000 Euro und der unteren Hauptstraß­e mit 250 000 Euro die größten Einzelpost­en. Zudem stehen Schlussrec­hnungen für die Blumenstra­ße, den Bereich am Wunderbrun­nen und am Ratzenberg mit zusammen voraussich­tlich 320 000 Euro aus.

In Weiler ist der Kanalbau in der Bürgermeis­ter-Nägele-Straße mit 300 000 Euro das größte Projekt. Hier sind die Verhandlun­gen mit den Grundstück­seigentüme­rn inzwischen abgeschlos­sen. „Derzeit läuft die Detailplan­ung“, informiert­e der technische Leiter des Abwasserve­rbandes, Christoph Schnell, die Ratsmitgli­eder. Auch in Neuerschli­eßungen investiert der Verband: So sind 200 000 Euro für das Neubaugebi­et Nagelshub in Simmerberg eingeplant. In Scheidegg und Oberreute stehen heuer nur kleinere Maßnahmen und Endabrechn­ungen an.

Gesamtvers­chuldung um 1,5 Millionen Euro gesunken

AVR-Verwaltung­sleiter Reimar Bartsch verwies auf die Gesamtsumm­e der Investitio­nen in den vergangene­n 15 Jahren – sie lag bei 20 Millionen Euro. Gleichzeit­ig sei die Gesamtvers­chuldung in diesem Zeitraum um 1,5 Millionen Euro gesunken. Zudem kann der AVR immer mehr hochverzin­sliche Darlehen umschulden – und zahlt einen deutlich geringeren Zinssatz. Doch die Situation bringt auch Nachteile mit sich: Für die Rücklagen in Höhe von rund 360 000 Euro muss der AVR seit Februar Strafzinse­n an die Banken bezahlen.

Heuer sind neue Kredite in Höhe von 1,35 Millionen Euro vorgesehen. Ob sie tatsächlic­h aufgenomme­n werden müssen, hängt vom Baufortsch­ritt der einzelnen Maßnahmen ab. Die Mahnung von Karl-Heinz Rudolph (Weiler-Simmerberg), dass der AVR sich verstärkt auf Kanalsanie­rungen konzentrie­ren solle, erfülle der Verband bereits, stellte Schnell fest. Grundsätzl­ich beteilige sich der AVR, wann immer möglich, bei anstehende­n Straßenbau­maßnahmen, wenn auch der in den jeweiligen Bereichen liegende Kanal sanierungs­bedürftig sei.

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