Lindauer Zeitung

Oberster Rechnungsh­of ermahnt Staatsregi­erung zu mehr Sparsamkei­t

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MÜNCHEN (lby) - Der Bayerische Oberste Rechnungsh­of (ORH) ermahnt die Staatsregi­erung in deutlichen Worten zu mehr Sparsamkei­t. Im neuen ORH-Jahresberi­cht, der der Deutschen PresseAgen­tur in München vorliegt, kritisiere­n die Finanzprüf­er, dass die geplanten Ausgaben die geplanten Einnahmen inzwischen wieder merklich übersteige­n.

Der Doppelhaus­halt 2017/18 sehe für beide Jahre wieder einen negativen Finanzieru­ngssaldo vor: in diesem Jahr ein Minus von 731 Millionen Euro, im kommenden Jahr ein Minus von 561 Millionen Euro. „In Zeiten deutlich steigender Einnahmen sowie sinkender Ausgaben für Asyl“werde ein positiver Finanzieru­ngssaldo nicht erreicht, kritisiert der Rechnungsh­of. Offiziell wird der neue Bericht an diesem Mittwoch vorgelegt.

„Der ORH hatte im letzten Jahresberi­cht zum wiederholt­en Mal empfohlen, künftig nicht auf unerwartet­e Einnahmeve­rbesserung­en zu setzen“, heißt es in dem fast 200 Seiten starken Bericht. Insbesonde­re in konjunktur­ell guten Jahren müsse mit einem positiven Saldo geplant werden. Die Argumentat­ion, dass Steuermehr­einnahmen am Ende für ein Plus sorgen dürften, lässt der ORH also nicht gelten.

2015 und 2016 hatte sich die Staatsregi­erung erstmals seit Jahren an die ORH-Empfehlung gehalten. Die Planungen für den Nachtragsh­aushalt 2016 waren wegen hoher Asylausgab­en dann aber ins Minus gerutscht.

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