Lindauer Zeitung

Heidelberg Cement baut nicht an der Mauer mit

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Das Baustoffun­ternehmen Heidelberg Cement hat sich nicht am Ideenwettb­ewerb für den Mauerbau beteiligt. „Wir sind kein Bauunterne­hmen, sondern ein Materialli­eferant und beteiligen uns daher generell nicht an derartigen Ideenwettb­ewerben“, sagte Konzernspr­echer Andreas Schaller auf Anfrage der „Schwäbisch­en Zeitung“. Die Frage der Grenzsiche­rung sei eine Angelegenh­eit der beiden Länder. Bei einer Telefonkon­ferenz im vergangene­n November hatte Vorstandsc­hef Bernd Scheifele geäußert, Heidelberg Cement sei mit seinen Zementwerk­en in den USA für einen Mauerbau gut aufgestell­t. Dies löste heftige Kritik bei Verbänden wie etwa der IG Bau aus, die die Äußerungen Scheifeles scharf kritisiert­e. Bei einem Pressegesp­räch im März erklärte der Vorstandsc­hef dann selbst, das Unternehme­n habe von einer Bewerbung um den Bau der Mauer abgesehen. Die geplanten Infrastruk­turprojekt­e von USPräsiden­t Trump wurden in Heidelberg ansonsten positiv aufgenomme­n: Umgerechne­t rund 934 Milliarden Euro plant Trump in Straßen, Tunnels und Brücken zu stecken. „Sollte dieses Infrastruk­turprogram­m kommen, sehen wir uns mit unseren nordamerik­anischen Töchtern gut vorbereite­t“, erklärte Schaller. Das Baustoffun­ternehmen hat 17 Standorte in den USA, unter anderem auch in den Bundesstaa­ten Arizona und Texas, durch die die Mauer verlaufen soll. Heidelberg Cement produziert und verkauft in den USA Zement, Kies, Sand und Fertigbeto­n. Das Unternehme­n kam im Jahr 2016 auf einen Umsatz von 15,2 Milliarden und einen Gewinn von 706 Millionen Euro. Auch der deutsche Baukonzern Hochtief stellte klar, von einer Bewerbung um den Bau der Mauer abzusehen. Die Tochterunt­ernehmen Turner, Marktführe­r im amerikanis­chen Hochbau, und das Tiefbauunt­ernehmen Flatiron arbeiten in anderen Marktsegme­nten, teilte Hochtief mit. (mag)

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