Historiker Konrad Repgen mit 93 Jahren gestorben
Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehörten unter anderem der Nationalsozialismus
BONN (KNA) - Konrad Repgen, emeritierter Bonner Geschichtswissenschaftler und einer der wichtigsten Historiker des 20. Jahrhunderts, ist tot. Er starb am Sonntag im Alter von 93 Jahren in Bonn, wie der Feuilleton-Korrespondent der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“und frühere Repgen-Schüler Patrick Bahners via Twitter mitteilte. Zu Repgens Forschungsschwerpunkten gehörten der Nationalsozialismus, der politische Katholizismus sowie die Epoche des Dreißigjährigen Krieges.
Geboren am 5. Mai 1923 im rheinischen Friedrich-Wilhelms-Hütte, lehrte Repgen ab 1962 in Saarbrücken. Von 1967 bis zu seiner Emeritierung 1998 war er ordentlicher Professor für Mittlere und Neuere Geschichte am Historischen Seminar der Universität Bonn.
Als Bonner Privatdozent wurde Konrad Repgen Gründungsvorsitzender der Kommission für Zeitgeschichte, die sich als Verein mit Unterstützung der Bischöfe der Herausgabe von Quellen und Forschungsarbeiten zur politischen Geschichte des deutschen Katholizismus widmete. Zu den Maximen der Kommission gehört, dass Opportunitätserwägungen der vatikanischen Diplomatie in der wissenschaftlichen Diskussion nicht opportun seien.
Die Kommission wurde 1962 in München auf Initiative von katholischen Laien, Zeitzeugen des Dritten Reiches und damals jungen Historikern wie Repgen ins Leben gerufen. Sie sollte durch langfristig angelegte Forschung über die Rolle der katholischen Kirche im Dritten Reich aufklären.