Dealer muss nach 20 Jahren hinter Gitter
LINDAU (lz) - Die Bundespolizei hat am Montag einen 61-jährigen Mann in Lindau festgenommen. Vor mehr als 20 Jahren war der damalige Drogendealer zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt worden. Er sitzt nun wieder hinter Gittern.
Bundespolizisten kontrollierten laut Polizeibericht in den frühen Morgenstunden die Insassen eines Reisebusses auf dem Weg von Rom nach Frankfurt. Bei Überprüfung der Personalien eines Türken schlug der Fahndungscomputer Alarm. Bereits im Jahr 1995 war der 61-Jährige wegen Drogenhandels vom Landgericht Oldenburg zu einer Haftstrafe von fünfeinhalb Jahren verurteilt worden. Nachdem er damals den Großteil der Strafe abgesessen hatte, wurde er in sein Heimatland zurückgeschickt. Zuvor war er darüber belehrt worden, dass bei erneuter Einreise nach Deutschland die restlichen 694 Tage Freiheitsstrafe fällig werden würden. Das hatte der Mann, der mittlerweile in Italien lebt, offenbar über die Jahre vergessen. Als Grund für seine Reise in die Bundesrepublik gab er an, über seinen Anwalt ein Daueraufenthaltsrecht in Deutschland beantragt zu haben. Hierzu hatte er noch einige Details mit seinem Rechtsbeistand zu klären. Der Festgenommene darf nun zwar für knapp zwei Jahre in Deutschland bleiben, wird diese Zeit allerdings hinter Gefängnismauern verbringen müssen. Die Bundespolizisten lieferten ihn in die Justizvollzugsanstalt Kempten ein.