Eberhard Oesterle spendet Hunderttausende
Lindauer Feuerwehr ernennt einen langjährigen Gönner zum Ehremitglied
LINDAU (dik) - Die Lindauer Feuerwehr hat ein neues Mitglied. Bei der Hauptversammlung verkündete Vereinsvorsitzender Lothar Müller, dass der Vorstand beschlossen habe, den langjährigen Gönner Eberhard Oesterle zum Ehrenmitglied zu ernennen. Der antwortete mit der Gründung einer Stiftung, die vor allem der Lindauer Feuerwehr zugute kommt.
Müller und Kommandant Robert Kainz überreichten Oesterle eine gerahmte Urkunde, die ihn zum Lindauer Feuerwehrmann ehrenhalber erklärt. Oesterle war sichtlich überrascht und gerührt: „Ich muss erst mal tief Luft holen.“Das er als „Zivilist“solch eine Ehre erfahre, berühre ihn sehr.
Dann zeigte er sofort, dass er diese Ehre durchaus verdient hat. Denn Oesterle berichtete den überraschten Mitgliedern und Gästen der Feuerwehr, dass es seit Montagnachmittag eine Stiftung auf seinen Namen gebe, die vor allem die Lindauer Feuerwehr unterstützen will. Der Regierungspräsident habe die entsprechende Urkunde am Montag unterschrieben. Damit habe das Vorhaben zwar ein halbes Jahr gedauert – länger als gedacht –, aber nun sei er am Ziel.
Oesterle will damit seinen „großen Respekt“ausdrücken für das, was Ehrenamtliche bei der Feuerwehr leisten, aber auch in der Pflege und bei der Sterbebegleitung. Deshalb ist der Stiftungszweck nicht auf die Feuerwehr beschränkt, sondern umfasst auch Pflege- und Hospizdienste im Landkreis Lindau. Ein dreiköpfiger Vorstand soll darüber entscheiden, welche Organisation in den Genuss des Geldes kommt. Dazu gehören außer Oesterle selbst NochKommandant Robert Kainz sowie Paul Kind, der frühere Direktor des Lindauer Amtsgerichts.
Oesterle stellte sich selbst als Zugereisten vor, der aus Stuttgart stammt, verheiratet ist und zwei Kinder hat. Zuerst zog er nach Wasserburg, vor vier Jahren weiter nach Lindau. Als Mitinhaber eines Ingenieurbüros und Honorarprofessor in Stuttgart sei er zu Geld gekommen, jetzt lebe er „im vorgezogenen Unruhestand“und wolle etwas abgeben.
Stiftung zahlt zehn Jahre lang jeweils 30 000 Euro aus
Die Stiftung hat deshalb neben dem Grundstockvermögen, das nicht angetastet werden darf, noch 300 000 Euro Verbrauchsvermögen, das zehn Jahre lang in Raten von je 30 000 Euro ausgeschüttet wird. Wobei Oesterle hofft, dass sich weitere Zustifter oder Spender finden.
Ihm imponieren die Opfer, die Feuerwehrleute und andere Ehrenamtliche bringen. Die Stiftung unterstützt zum Beispiel den Kauf von Schutzkleidung oder Ausrüstungsgegenständen, fördert aber auch Jugendarbeit sowie Aus- und Fortbildung. Vorrangig soll die Lindauer Wehr in den Genus kommen, Oesterle will aber auch Vereine der Pflegeund Hospizarbeit unterstützen.