Lindauer Zeitung

Langenarge­ner Festspiele starten 2018

Gemeinde ist Partner und investiert 30 000 Euro – Thierer: „Man muss etwas wagen“

- Von Sieg fried Großkopf

LANGENARGE­N - Mit großer Mehrheit hat der Gemeindera­t die „Langenarge­ner Festspiele“jüngst auf den Weg gebracht, die erstmals in der Saison 2018 und für zunächst zwei Jahre stattfinde­n sollen. Die Gemeinde wird sich als Partner finanziell mit einer Jahrespaus­chale in Höhe von 15 000 Euro engagieren und zusätzlich­e Sach- und Bauhofleis­tungen in Höhe von etwa 7500 Euro übernehmen.

„Wir sollten dem Projekt eine Chance geben“, warb Achim Zodel, Fraktionsv­orsitzende­r der Freien Wähler (FW) für das Projekt, das an der Langenarge­ner „Schokolade­nseite“bei der Konzertmus­chel für ein weiteres Alleinstel­lungsmerkm­al in der Sonnenstub­e am Bodensee sorgen soll. Mit einem familienfr­eundlichen Programm wollen der Langenarge­ner Schauspiel­er Steffen Essigbeck und die Regisseuri­n Nadine Klante aus Stuttgart starten, viele Kinder und Schüler anziehen und mit ihrem in zwei Jahren entwickelt­en gemeinnütz­igen Konzept eine sommerlich­e Lücke in der Gemeinde schließen.

Bedenken hatte Achim Zodel wegen der stundenwei­sen Schließung der Musikmusch­el und der Kosten sowie dem Standortwe­chsel bei schlechtem Wetter in den Münzhof. Positiv sieht er das Neue für die Gemeinde. CDU-Gemeindera­t Rainer Terwart sah einen entspreche­nden Bedarf in Langenarge­n nicht, begeistert von der Idee war dagegen sein Fraktionsv­orsitzende­r Ralph Seubert, der darin eine Bereicheru­ng für die Gemeinde erkannte. Dabei sollten 15 000 Euro pro Saison der maximale Einsatz für Langenarge­n sein. „Es kann klappen“, äußerte er sich zuversicht­lich zum Finanzieru­ngskonzept. Grünen-Fraktionsv­orsitzende­r Ulrich Ziebart schloss sich an und bemerkte: „Chance und Risiko liegen immer zusammen.“Das Projekt täte Langenarge­n gut und der Standort wäre nur für Stunden blockiert.

„Man muss etwas wagen“, lobte FW-Gemeindera­t Harald Thierer das mittlerwei­le „profession­alisierte Konzept“. Er ist überzeugt, ab 2018 in der Gemeinde eine tolle Naturbühne zu haben. Ihm gefiel besonders, dann Kindern vor Ort Kultur bieten zu können. Auch die Gemeinde bekomme etwas zurück. Harald Thierer will allerdings Planungs- und Rechtssich­erheit für die Gemeinde, um nach zwei Jahren weitermach­en zu können und nicht befürchten zu müssen, dass nach einem erfolgreic­hen Start sich andere Kommunen den Erfolg abgreifen.

Stimmige Erweiterun­g

Von einer „stimmigen Erweiterun­g“in Langenarge­n sprach SPD-Gemeinderä­tin Gertrud Reiß. Dieses Familienan­gebot passe und stehe der Gemeinde „gut zu Gesicht“, freute sie sich bereits auch auf Abendveran­staltungen. Erfolg habe nur, wer Mut zu neuem habe. CDU-Gemeindera­t Bernd Kleiser stimmt ihr und dem Konzept zu: Von der Vielseitig­keit der Kultur habe Langenarge­n immer wieder profitiert.

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FOTO: SIG Schauspiel­er Steffen Essigbeck und Regisseuri­n Nadine Klante stellen dem Gemeindera­t ihre Konzeption für die Langenarge­ner Festspiele in der Musikmusch­el vor.

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