Wenn Vettel siegt, freut sich ZF
Fahrwerks- und Kupplungstechnik des Häfler Zulieferers stecken in den aktuellen Rennwagen
FRIEDRICHSHAFEN (sz) - Auch in der Saison 2017 rüstet die ZF-Friedrichshafen AG wieder Formel-EinsTeams mit Fahrwerks- und Antriebstechnik aus. Heuer setzen die Teams Scuderia Ferrari, Sauber F1, Sahara Force India, Scuderia Toro Rosso und Haas F1 High-Tech-Stoßdämpfer von ZF Race Engineering ein. ZFKupplungen sorgen derzeit bei Red Bull Racing und bald bei einem weiteren Team für Kraftübertragung.
Deutliche Änderungen im Design
Das technische Reglement der Formel 1 hat sich zur neuen Saison 2017 einschneidend geändert. Nachdem in den letzten Jahren eher geringere Designänderungen bei den Formel-1Boliden vorgenommen wurden, ist in der neuen Saison ein Designumbruch eindeutig zu erkennen. Erklärtes Ziel der Reglementreform ist es, die Formel 1 wieder schneller zu machen und optisch an die Glanzzeiten der Serie zu erinnern. Insbesondere die Fahrzeuggesamtbreite legt dabei auf maximal zwei Meter zu.
Aber auch die aerodynamischen Flügelelemente an Front und Heck werden wieder ausgeprägter, und der tiefer verbaute Heckflügel sorgt für ein dynamischeres und aggressiveres Auftreten der Fahrzeuge.
Das Aero-Teil ist in allen Autos der Saison 2017 in verschiedener Ausprägung zu finden. In der Aerodynamik wird so in Summe mehr Abtrieb erzeugt, die Kurvengeschwindigkeiten sollen signifikant steigen. Als Ergebnis erhoffen sich die Regelexperten schnellere Rundenzeiten. Das Feingefühl der Piloten ist nun noch mehr gefragt, da es 2017 nur noch einen statt bisher zwei Kupplungshebel gibt, der das zu übertragende Drehmoment definiert.
Der richtige Umgang mit der Kupplung wird somit noch entscheidender für einen guten Start ins Rennen. Die Formel 1-Kupplungen von ZF Race Engineering sollen auf optimale Performance bei minimalen Bauraumanforderungen ausgelegt sein. Mit einem Gewicht von nur rund 1800 Gramm bringen die Formel 1-Bauteile nur rund zehn Prozent einer handelsüblichen Kupplung für Straßenfahrzeuge auf die Waage.
Gleichzeitig überträgt die Kupplung bei einem Durchmesser von nur rund elf Zentimetern über 1200 Newtonmeter Drehmoment und gewährleistet laut ZF eine optimale Dosierbarkeit beim Start. Mit einem Gehäuse aus Titan sowie Reibbelägen aus Carbon kommen ausschließlich hochwertige Materialien in der Produktion der Kupplungen zum Einsatz.
Die neue Formel 1-Saison ist mit dem Auftaktrennen in Melbourne gestartet. Sieger war Sebastian Vettel im Ferrari.