Lindauer Zeitung

Rotter will Mandat „mit Volldampf“beenden

64 Jahre sind für ihn das richtige Alter, um als Berufspoli­tiker in Rente zu gehen

- Von Evi Eck-Gedler

LINDAU (ee) - Der Schritt hat zahlreiche politisch Interessie­rte überrascht: Der langjährig­e Lindauer CSU-Abgeordnet­e Eberhard Rotter will bei den Landtagswa­hlen im kommenden Herbst nicht mehr antreten. „Man muss einfach überlegen, wann der richtige Zeitpunkt ist“, sagt Rotter im Gespräch mit der LZ. Für den jetzt 62-Jährigen ist klar: Eine Aufgabe, die so viel Kraft und Energie kostet wie ein Landtagsma­ndat könne man unter Umständen mit Ende sechzig nicht mehr so wirklich bewältigen. So hat er für sich beschlosse­n und dem Kreisverba­nd der Lindauer CSU am Montagaben­d auch mitgeteilt: Nächstes Jahr im Herbst ist Schluss.

Als sich Eberhard Rotter im Herbst 1990 auf den Weg nach München gemacht hatte, da lagen große Spuren vor ihm. Denn der damals 36jährige Westallgäu­er sollte dort nicht nur als Abgeordnet­er im bayerische­n Landtag die Interessen seines Heimatland­kreises Lindau vertreten. Als Nachfolger des Lindauer Stimmkreis­vertreters und Landtagspr­äsidenten Franz Heubl ruhten große Erwartunge­n auf ihm, nicht nur die seiner Parteifreu­nde.

Rotter wollte seinerzeit vor allem mit neuen Ideen aus dem Schatten Heubls heraustret­en. So hielt er schon 1990 in Sachen öffentlich­er Nahverkehr einen Verkehrsve­rbund im Kreis Lindau für wichtig – in einer Zeit, da es noch nicht einmal den Bodo in der württember­gischen Nachbarsch­aft gegeben hat. Jetzt freut er sich, dass der Bodo-Beitritt des Landkreise­s zum Jahreswech­sel Wirklichke­it werden soll.

Seit fast 27 Jahren pendelt der Jurist zwischen München und seiner Heimatgeme­inde Weiler-Simmerberg. Den Schritt ins Maximilian­eum hat er nie bereut: „Ich bin ganz zufrieden mit meiner Arbeit.“Das gelte vor allem in den Bereichen, die er zu seinen Spezialgeb­ieten zählt, wie etwa die Themen Verkehr und Wohnen. So ist Rotter seit 15 Jahren verkehrspo­litischer Sprecher seiner Landtagsfr­aktion. Eberhard Rotter

Rotter hält sich über Nachfolger bedeckt

Für wichtig hält Rotter aber auch, dem politische­n Nachwuchs „eine Chance zu geben“. Wer das künftig sein wird, wer für das Direktmand­at der CSU letztlich nominiert wird, das müsse allerdings der Kreisverba­nd überlegen und entscheide­n. „Ich könnte mir schon so einige Namen vorstellen“, sagt Rotter – und hält sich dennoch bedeckt. In den Medien lesen will er da noch nichts. Klar ist für ihn hingegen: „Ich werde mit Volldampf weiterarbe­iten für den Landkreis – es gibt noch genügend zu tun.“Bis eben im Herbst nächsten Jahres der neue bayerische Landtag gewählt wird.

„Ich bin ganz zufrieden mit meiner Arbeit.“

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FOTO: ARC Eberhard Rotter will im nächsten Jahr nicht mehr für den bayerische­n Landtag kandidiere­n.

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