Vom Tässchen bis zum Tafelaufsatz
Feinstes Meißner Porzellan wird im Knauf-Museum in Iphofen ausgestellt – Der Bergmann steht im Mittelpunkt
IPHOFEN (dpa) - Für eine neue Sonderausstellung hat sich das KnaufMuseum in Iphofen in ein kleines Bergwerk voller Porzellanfiguren verwandelt. Bis Mitte Juni dreht sich in dem unterfränkischen Privatmuseum alles um den Bergbau und das weiße Gold. „Glück auf!“heißt die Exposition passenderweise, und mit ihr startet das Museum am Sonntag in seine diesjährige Saison.
115 verschiedene Objekte
Bergbau und Porzellan? Was im ersten Moment sonderbar klingt, wird mit 115 verschiedenen Objekten im Knauf-Museum zu einer runden Sache. Der Bergbau sei im 18. Jahrhundert ein führender Wirtschaftszweig gewesen und habe deshalb auch die deutschen Porzellanmanufakturen geprägt, sagte Museumsleiter Markus Mergenthaler dazu.
Die hochwertige Sammlung eines Ehepaares aus Essen gilt als wohl weltweit umfangreichste Porzellansammlung aus dem 18. Jahrhundert zum Thema Bergbau. „Ich kenne keine größere Sammlung von bergmännischem Porzellan“, so der Museumsleiter Mergenthaler.
Wer nun glaubt, sie besteht ausschließlich aus Porzellan-Bergmännern, der irrt. Kerzenständer und Teedosen finden sich ebenso wie Haarnadel-Etuis, Schnupftabakdosen und das übliche Porzellantässchen. „Das Spannende ist, dass alles mit dem Bergbau zu tun hat.“Die meisten Objekte sind eher klein und lediglich bis zu 20 Zentimeter groß. Die Tafelaufsätze – das sind aus mehreren Figuren zusammengestellte Tischdekorationen aus Porzellan – können dagegen fast einen Meter breit sein. Bei einem davon tummeln sich Bergmänner mit ihren Gerätschaften auf kleinen Porzellanbergen.
„Porzellan wurde früher nicht für die Vitrine, sondern für das Tafeln gemacht. Es war also entweder Dekoration oder es wurde damit gegessen“, sagte Mergenthaler. Damit die Besucher auch dieses Erlebnis nachvollziehen können, dürfen sie an einer gestalteten Tafel sitzen. „Um zu sehen, wie bombastisch das gewirkt hat.“