Erschließungsgebiet für Breitbandausbau wird kleiner
Geänderte Förderrichtlinien - Zahl der Anschlüsse reduziert sich in Hergensweiler auf 248
HERGENSWEILER (hipp) - Neu auf den Ratstisch gekommen ist der schon im letzten Jahr beschlossene Breitbandausbau in der Gemeinde Hergensweiler. Aufgrund geänderter Förderrichtlinien fallen nun Nahbereiche wie Schillers und Scheidenweiler, die die Telekom per sogenanntem Vectoring eigenwirtschaftlich ausbauen wird, aus dem Erschließungsgebiet raus. Es bleiben nunmehr noch 13 Filialen, die mit Glasfaseranschlüssen versorgt werden müssen, wie Winfried Kopperschmidt vom Beratungsbüro IK-T Regensburg in der Sitzung aufzeigte.
Das sind Wolfgangsberg, Stockenweiler, Unternützenbrugg, Obernützenbrugg-Degermoos, Volklings, Rupolz, Oberholz, Mollenberg, Hagers, Mietzlings, Altis, Gehöfte und Bahnhofstraße. Man habe adressgenau abgeglichen, bis wohin die mindestens 30 Mbit pro Sekunde durch den Vectoringausbau der Telekom in den Nahbereichen reichen, so Kopperschmidt.
Gesamtkosten liegen bei mehr als einer Million Euro
Unter den Varianten für den Ausbau in den Außenbereichen entschieden sich die Räte wie im Vorjahr für Grundstücksanschlüsse. Die Zahl der Anschlüsse verringert sich gegenüber der ersten Planung von 416 auf 248. Die Gesamtkosten liegen nun bei gut einer Million Euro. Hergensweiler erhält im Rahmen des Bayerischen Auswahlverfahrens, das sich an der Finanzkraft der Gemeinden orientiert, 60 Prozent an Fördergeldern. Als Eigenanteil verbleiben noch 390 000 Euro. Die Gemeinde muss somit 70 000 Euro weniger aufbringen als bei der ersten Planung mit größerem Erschließungsgebiet. Weil die Förderhöchstgrenze von 710 000 Euro nicht überschritten wurde, entfällt allerdings der 50 000-Euro-Bonus für interkommunale Zusammenarbeit, mit dem die Gemeinde im letzten Jahr noch rechnen konnte. Gebäudeanschlüsse mit Förderung durch Freistaat und Bund, beziehungsweise mittels Kombination Bayerisches Verfahren/Höfebonus hätten Hergensweiler rund eine halbe Million Euro gekostet. Für diese Variante hatten Zweiter Bürgermeister Josef Kohl und Christoph Hess gestimmt. Bernhard Merkel hatte dagegen gehalten, dass man schon jetzt 390 000 Euro in die Hand nehme, das seien 1570 Euro pro Anschluss.
Die Leute vor Ort sollten auch in die Pflicht genommen werden und bei Bedarf die Kosten für ihren Hausanschluss tragen, so Merkel. Er sei der gleichen Meinung, merkte Bürgermeister Wolfgang Strohmaier dazu an. Von Winfried Kopperschmidt war zu erfahren, dass bei Gebäudeanschluss durch Gemeinden die Anschlussquote letztendlich nur bei 30 Prozent liege. „Das wird gar nicht so geschätzt“, so der Berater. Mit den jetzt gefassten Beschlüssen des Gemeinderats kann das Fachbüro in die Ausschreibung starten, so dass der Netzausbau voraussichtlich im Spätherbst beginnen kann.
Der 50 000-Euro-Bonus für interkommunale Zusammenarbeit entfällt.