Amateure erhöhen Druck auf Grindel
FRANKFURT (SID/sz) - Die Landesverbände des DFB erhöhen wegen einer angeblichen Geheimvereinbarung zur Verteilung der BundesligaMillionen offenbar den Druck auf die DFB-Spitze. Berichten von hr-iNFO zufolge fordern Stefan Reuß als Präsident des Hessischen Fußballverbandes und Rheinland-Chef Walter Desch die Offenlegung einer entsprechenden Abmachung.
Sollte tatsächlich eine solche Abmachung mit Nachteilen für das Amateurlager im Grundlagenvertrag mit der Deutschen Fußball Liga (DFL) existieren, könnten den Amateurvereinen über mehrere Jahre hinweg womöglich Millionenbeträge verwehrt geblieben sein.
„Ist das der neue DFB, der durch Vertuschen und Verschweigen die Basis des Fußballs darüber im Unklaren lässt, wie groß die Differenz zwischen Anspruch und Wirklichkeit ist?“, fragte der ehemalige DFB-Präsident Theo Zwanziger in hr-iNFO, der 2001 am ersten Grundlagenvertrag zwischen DFB und DFL mitgewirkt hatte. Darin war eine dreiprozentige Abgabe der DFL an Erlösen aus Ticketing und Medienvermarktung geregelt. Ende 2013 soll diese Abgabe jedoch nach hr-iNFO-Angaben auf maximal sechs Millionen Euro gedeckelt worden sein.
Der DFB lehnte einen Kommentar zu den Vorwürfen ab: „Es gibt zu Zahlen, Schlussfolgerungen und Interpretationen zum Grundlagenvertrag von Seiten des DFB zum aktuellen Zeitpunkt keine Stellungnahme.“
Der Grundlagenvertrag war Ende 2016 bis zum Jahr 2023 verlängert worden. Darin wird unter anderem festgehalten, dass 25 Millionen Euro pro Jahr vom Profifußball an den DFB fließen. Eine wesentliche Änderung betraf damals Paragraph acht des Vertrages, der die Leistungen an den gemeinnützigen Fußball regelt.
Anfang des Jahres hat sich unter der Federführung des ehemaligen Präsidenten der SpVgg Unterhaching, Engelbert Kupka, das Bündnis „Rettet die Amateurvereine“gegründet, das vehement für mehr Gerechtigkeit bei der Verteilung der TV-Erlöse wirbt und vor allem DFB-Präsident Reinhard Grindel scharf angegangen ist. Grindel spricht dem Bündnis ab, für den gesamten Amateurfußball zu sprechen.