Der Bolzplatz ist kein Parkplatz
KVÜ und Polizei haben dort an Ostern 55 Strafzettel verteilt – Bürger sorgen sich um Kinder
LINDAU-INSEL (jule) - Auch, wenn es am Osterwochenende anders ausgesehen hat: Der ehemalige Bolzplatz an der Lindenschanze ist nicht zum Parkplatz geworden. Das teilen sowohl Stadt als auch Polizei auf Anfrage der Lindauer Zeitung mit. Vor allem am Ostersamstag hatten dort trotzdem jede Menge Autos geparkt. Kommunale Verkehrsüberwachung (KVÜ) und Polizei haben deswegen am Osterwochenende 55 Strafzettel verteilt. Bürger machen sich indes Sorgen um die Kinder. Denn auf ihren neuen „Parkplatz“zu gelangen, müssen Autofahrer über einen Gehund Radweg fahren, der direkt an den Maria-Ward-Kindergarten und einen Spielplatz grenzt.
Wegen der Bauarbeiten an der Thierschbrücke (die LZ berichtete) hat die Stadt die Umzäunung des ehemaligen Bolzplatzes entfernt. Seitdem parken dort immer wieder Autos. „Wir kennen das Problem, die KVÜ kontrolliert dort verstärkt“, erklärt Patricia Herpich von der Pressestelle der Stadt auf Anfrage der LZ. Allein am Osterwochenende habe die KVÜ auf dem Platz 37 Strafzettel verteilt. „Besonders schlimm war es am Ostersamstag“, sagt Polizist Daniel Stoll im Gespräch mit der LZ. Die Polizei habe am Ostersamstag 17 Strafzettel auf dem Parkplatz verteilt, am gesamten Wochenende waren es 18. Wer einen Strafzettel bekommen hat, der muss laut Stoll zwischen 15 und 20 Euro dafür bezahlen. Denn auf dem Platz herrscht absolutes Halteverbot. Außerdem muss man, um dort hin zu gelangen, über einen Geh- und Radweg fahren.
Der Lindauer Jan Glückert beobachtet die Falschparker schon seit einer ganzen Weile. In einem Schreiben hat er die Stadt bereits Ende Februar auf das Problem aufmerksam gemacht.
Er macht sich vor allem Sorgen um die Kinder. Denn der Spielplatz ist vom Geh- und Radweg und dem Bolzplatz nur durch einen kleinen Zaun abgetrennt. „Dies ist natürlich eine große Gefahr für die Kinder“, sagt Glückert. Seiner Meinung nach würden nur Poller am Beginn des Rad- und Fußwegs Autofahrer effektiv davon abhalten, darüber zu fahren.
Die Stadt versicherte Glückert in einem Antwortschreiben Ende Febraur, sie prüfe eine dauerhafte Lösung. Allerdings könne die erst nach Abschluss der Baumaßnahme der Thierschbrücke umgesetzt werden.