Knapp 9000 Temposünder erwischt
Trotz Ankündigung waren bayernweit zahlreiche Fahrer zu schnell unterwegs
MÜNCHEN (dpa) - Trotz tagelanger Ankündigung haben Bayerns Polizisten beim diesjährigen Blitzermarathon knapp 9000 Temposünder erwischt. Dies entspreche rund vier Prozent der 230 000 kontrollierten Fahrzeuge, teilte das Innenministerium am Donnerstag zum Abschluss der eintägigen Aktion mit. „Zu schnelles Fahren ist kein Kavaliersdelikt, sondern höchstgefährlich“, erinnerte Innenminister Joachim Herrmann (CSU). „Nur wenige Stundenkilometer zu viel können oft den Unterschied zwischen Leben und Tod bedeuten.“
Trauriger Spitzenreiter war ein 42-Jähriger aus Baden-Württemberg, der am Mittwochabend auf einer Bundesstraße in Oberbayern mit Tempo 181 erwischt wurde. Erlaubt war dort aber nur Tempo 100. Dem Mann drohen nun eine Geldbuße von 1200 Euro, zwei Punkte in Flensburg und drei Monate Fahrverbot.
Auf der A 3 bei Neuhaus am Inn versuchte ein Raser, seine Identität zu verschleiern. Als er mit 146 Stundenkilometern – erlaubt sind dort 80 – geblitzt wurde, hielt der 35-Jährige sich die Hände vors Gesicht.
Über Temposünder hinaus hätten die Beamten aber auch mehr als 650 weitere Delikte registriert: Fahren ohne Gurt, die Benutzung des Handys am Steuer, mangelnde Verkehrstüchtigkeit der Autos und Drogenkonsum.
Der Blitzmarathon hatte am Mittwoch um 6 Uhr begonnen und 24 Stunden gedauert. Die Messstellen waren zuvor im Internet veröffentlicht worden. Die Behörden erhoffen sich davon ein erhöhtes Bewusstsein für Gefahren durch Raserei.