Rat lehnt Bauvorhaben wegen Dachform ab
Grund für das Veto gegen Wohnhäuser an der Sennereistraße in Bodolz ist aber etwas anderes
BODOLZ (isa) - Der Bodolzer Gemeinderat hat ein Bauvorhaben an der Sennereistraße abgelehnt. Grund für diesen Beschluss war, dass das Gremium den riegelförmigen Baukörper inmitten des Bodolzer Ortskern für zu massiv hält.
Ein Eigentümer eines Wohnhauses, in dem die Gemeinde ihre Flüchtlinge untergebracht hat, will dort mehrere Gebäude anbauen. Zu dem bestehenden Gebäude soll ein weiteres Wohnhaus hinzukommen. Diese beiden Häuser sollen durch einen Verbindungsbau miteinander verbunden werden. Unten ist eine Garage vorgesehen, oben eine Wohnung. Auf der anderen Seite des Neubaus plant der Eigentümer wiederum einen zweigeschossigen Anbau und daran soll eine weitere Garage mit Wohnung kommen. In der Summe bedeuten diese Pläne, dass auf dem Grundstück zwei größere Wohnhäuser mit Satteldächern stünden und drei schmälere und weniger tiefe Bauten mit Flachdächern.
„Das Problem sind die Flachdächer. Der Bebauungsplan lässt hier keine zu“, erklärte Bürgermeister Christian Ruh und mahnte: „Wenn wir die hier zulassen, dürfen in der Gegend weitere gebaut werden.“
Die Mehrheit des Gemeinderates störte sich mindestens genauso an dem riegelartigen Charakter des Gebäudekomplexes. „Städtebaulich sollten wir so was verhindern, wenn´s irgendwie geht“, meinte Edith Ott auf Gebhard Martes Bemerkung hin, „das ist ein Baukörper mit wahnsinniger Länge“. Andreas Durrer sagte: „Das Grundstück wird bis zum letzten Quadratmeter zugemacht.“Und Thomas Freilinger bereitete die Versiegelung der Flächen Kopfzerbrechen: „Ich mach mir Sorgen, dass uns an der Sennereistraße bei Starkregen ein reißender Fluss entgegenkommt.“
Gegen die geplante Bebauung an sich kann der Gemeinderat allerdings nichts machen. „Von der Länge her ist das Gebäude theoretisch möglich“, betonte Ruh und sagte: „Nur die Flachdächer müssten genehmigt werden.“Franz Joachim gab zu bedenken: „Wenn es ein Satteldach wäre, würde es noch größer ausschauen.“Marte wiederum schlug eingeschossige Anbauten vor.
Am Ende der Diskussion nahm der Gemeinderat den Antrag Bruno Schmidts auf, das Bauvorhaben wegen der geplanten Flachdächer abzulehnen.