Bunt, verspielt, frech und etwas respektlos
FRIEDRICHSHAFEN (cv) - Schon vor der offiziellen Eröffnung am Freitagabend hat die neue Zeppelin-Installation am See die Blicke angezogen: Dreihundert kleine Knabenfiguren in Blau, Orange, Anthrazit oder Silber, die das Luftschiff „Hindenburg“auf Händen tragen, sind ein Hingucker. Wer immer zum Platz zwischen Zeppelin Museum und k42 spaziert oder mit dem Schiff ankommt, entdeckt die in Reih und Glied stehenden Buben, guckt und zückt schnurstracks Smartphone oder Kamera. Das ist genau im Sinne ihres Schöpfers, des Konzeptkünstlers Ottmar Hörl, der eine „demokratische“Kunst schaffen will, die sich jeder leisten und mit nach Hause nehmen kann. „Bunt, verspielt, frech und ein wenig respektlos“hat Friedrichshafens Oberbürgermeister Andreas Brand die Installation genannt. „Aller Anfang ist schwer“habe der Künstler sie genannt – auch der Anfang des Grafen sei schwer gewesen, damit sei dieser ein Vorbild fürs immer wieder neu Anpacken, ein Visionär, der unbeirrt an seinen Ideen festgehalten habe, eine Kultfigur, die auch hinterfragt werden dürfe. Respekt, Ironie, Ernsthaftigkeit und Witz werde mit den bunten Figuren in die Häuser getragen: „eine Kunst, die sich sehen lassen kann, die die Geschichte unserer Stadt transportiert und ein Vorbote ist für die am 2. Juni beginnende Sommerausstellung des Zeppelin Museums „Kult! Legenden, Stars und Bildikonen“.