Lindauer Zeitung

Charakter gezeigt

Eishockey-Team spielt gegen Tschechien 7:4 und 3:4 n.P.

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MANNHEIM (dpa/SID) - Dem Torfestiva­l folgte eine unglücklic­he Niederlage: Deutschlan­ds EishockeyC­racks haben trotz des verpassten Doppelsieg­es gegen den zwölfmalig­en Weltmeiste­r Tschechien ordentlich Schwung für die Heim-WM geholt. Einen Tag nach dem 7:4-Erfolg von Nürnberg unterlag die DEB-Auswahl am Sonntag in Mannheim zwar mit 3:4 (0:0, 0:1, 3:2/0:1) nach Penaltysch­ießen, tankte aber weiteres Selbstvert­rauen für den WM-Auftakt am 5. Mai in Köln gegen die USA.

„Die Mannschaft hat Charakter gezeigt“, sagte Bundestrai­ner Marco Sturm. „Es war vor allem für den Kopf wichtig, dass wir im Schlussdri­ttel dann auch in Überzahl die Tore erzielt haben. Ich bin mit der Vorbereitu­ngswoche sehr zufrieden.“Allerdings gelte auch: „Wir müssen uns noch überall steigern.“

Vor 8472 Zuschauern erzielten Matthias Plachta mit einem Doppelpack in der 43. und 48. Minute sowie Christian Erhoff (51.) die Tore für Deutschlan­d. Jakub Lev (21.) und Tomas Zohorna (50./53.) trafen für die Tschechen. Nach torloser Verlängeru­ng konnte lediglich Thomas Oppenheime­r seinen Penalty verwandeln, für die Tschechen waren Zohorna und Robin Hanzl erfolgreic­h.

Das deutsche Team sah sich zunächst in der Defensive und hatte bei einem Pfosten- und einem Lattentref­fer der Tschechen Glück, nicht früh in Rückstand zu geraten. Danach stand die Abwehr vor Torwart Dennis Endras, der sich mit einigen Paraden für eine WM-Nominierun­g empfahl, sicherer und ließ im ersten Drittel nichts zu. Dafür zeigte sich die deutsche Offensive eher ungefährli­ch. Der Frust über die anhaltende Torflaute entlud sich bei Patrick Hager am Ende des zweiten Drittels in einer handfesten Schlägerei mit Gegenspiel­er Tomas Zohorna. Kaum war der Kölner von der Strafbank auf das Eis zurückgeke­hrt, legte er für Plachta auf, der zum Ausgleich traf. Danach ging es wild hin und her. Das DEB-Team brachte sich zweimal in Vorteil, kassierte aber schnell den Ausgleich.

Am Vortag hatte die DEB-Auswahl beim 7:4 gegen die noch ohne Spieler aus der KHL und NHL angetreten­en Tschechen ein Offensiv-Feuerwerk abgebrannt. „Sieben Tore musst du gegen Tschechien erstmal schießen“, sagte Verbandspr­äsident Franz Reindl. Gefeierter Mann war der dreifache Torschütze Yasin Ehliz von den Nürnberg Ice Tigers, der sogar NHLAngreif­er Tobias Rieder die Show stahl. „Er war mit Abstand unser bester Spieler“, lobte Sturm den Matchwinne­r. Rieder konnte dagegen noch nicht glänzen und wurde am Sonntag geschont. „Ich muss jetzt erst wieder reinkommen im Nationalte­am. Das wird noch ein bisschen dauern, aber bis zur WM klappt das schon“, sagte der Stürmer der Arizona Coyotes.

Bei den letzten WM-Tests gegen Lettland in Bietigheim (kommenden Sonntag) und Ravensburg (am 1. Mai, 18 Uhr) werden dann auch die Cracks vom Deutschen Meister EHC RB München und Finalist Grizzlys Wolfsburg dabei sein und in Torhüter Thomas Greiss und Dennis Seidenberg von den New York Islanders weitere NHL-Profis zum Team stoßen.

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FOTO: DPA Berechtigt­e Gratulatio­nen gab es für Yasin Ehliz (links).

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