Bereit für den Wechsel
Burkhard C. Kosminski wird Intendant am Theater in Stuttgart
MANNHEIM (dpa) - Dass er das Theater als hochpolitischen Ort sieht, daran lässt Stuttgarts künftiger Schauspielintendant Burkhard C. Kosminski (Foto: dpa) keinen Zweifel. „Grundwerte wie Freiheit oder Demokratie stehen zu meinem großen Erschrecken zur Disposition. Das sind Situationen, in denen die Kunst immer unmittelbar reagiert“, sagt der 55Jährige. Sich als Theatermacher mit aktuellen gesellschaftlichen Themen auseinanderzusetzen, hält er für selbstverständlich.
Bis Mitte 2018 wird Kosminski am Nationaltheater in Mannheim wirken, dann wechselt er in die Landeshauptstadt – als Nachfolger von Armin Petras. So beschloss es der Verwaltungsrat der Württembergischen Staatstheater am Montag. „Stuttgart steht für höchste künstlerische Qualität. Die Berufung empfinde ich als große Ehre“, sagt Kosminski.
Geboren wurde er am 19. Oktober 1961 in Schwenningen, er wuchs im Großraum Stuttgart auf. In der Landeshauptstadt arbeitete damals Klaus Peymann als Schauspieldirektor (1974-1979). „Zu Peymanns Zeiten habe ich hier meine Theatersozialisation erfahren“, erzählt Kosminski. Es begannen Lehr- und Wanderjahre mit Stationen in München, New York, Düsseldorf und zuletzt Mannheim. „Ich glaube, dass meine schwäbischen Wurzeln und die Erfahrungen der nachfolgenden Lebensabschnitte eine gute Mischung für die neue Aufgabe sind.“
In Mannheim hinterlässt Kosminski ein gut bestelltes Feld: Mehr als 100 000 Zuschauer pro Saison, Dutzende Uraufführungen, Theaterarbeit mit Flüchtlingen. Nach mehr als zehn Jahren sieht der Fan des FC Bayern München die Zeit reif für einen Wechsel.