Lindauer Zeitung

Bayerische Sozialdemo­kraten uneins über Umgang mit der Linksparte­i

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NÜRNBERG (lby) - RotRot-Grün, Ampel oder doch wieder große Koalition: Unter den bayerische­n Sozialdemo­kraten herrscht Uneinigkei­t über eine mögliche Koalition mit der Linksparte­i nach der Bundestags­wahl.

Der Vorsitzend­e der Landtagsfr­aktion, Markus Rinderspac­her, hatte ein Bündnis auf Bundeseben­e im Gespräch mit der „Nürnberger Zeitung“am Samstag abgelehnt. Einen Tag später widersprac­h die neugewählt­e Vorsitzend­e der bayerische­n Jusos, Stefanie Krammer, energisch. „Wer wirklich Gerechtigk­eit in unserer Gesellscha­ft durchsetze­n möchte, darf sich progressiv­en Mehrheiten nicht verschließ­en“, teilte sie am Sonntag mit.

Rinderspac­her bereite mit seinen Aussagen den Weg hin zu einer weiteren Koalition mit CDU und CSU, kritisiert­e Krammer. Der Politiker hatte der „Nürnberger Zeitung“ gesagt, die Linksparte­i habe zuletzt kein Interesse an einer Zusammenar­beit gezeigt. „Wer sich europapoli­tisch so unzuverläs­sig zeigt wie Frau Wagenknech­t, bietet sich nicht wirklich als Koalitions­partner an. Und wenn Herr Riexinger aus der Nato austreten will, ist das eine Absage an die SPD.“Rinderspac­her erklärte, er befürchte bei einer Koalition mit Linken und Grünen im Bund auch Auswirkung­en auf den Landtagswa­hlkampf im kommenden Jahr. „Die CSU würde jubilieren, wenn es zu Rot-Rot-Grün käme, weil man dann das Schreckges­penst der Linksfront in Bayern ein Jahr lang zelebriere­n könnte“, sagte er. Er plädierte stattdesse­n für eine Koalition mit der FDP. Die Jusos wiederum erklärten mit Blick auf die Bundestags­wahl, sie würden für linke Mehrheiten mit der SPD an der Spitze kämpfen.

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FOTO: DPA Stefanie Krammer

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